«Rückblickend gesehen, war ich einfach zur rechten Zeit am richtigen Ort, als ich vor 30 Jahren aus Deutschland in die Ostschweiz umgezogen bin. Meine Frau trat hier eine Arbeit als Seelsorgerin an und ich versuchte mit meinem Theologiestudium und ein bisschen IT-Erfahrung Fuss zu fassen. Zu Beginn tippte ich noch Briefe für Bischof Otmar Mäder, aber nach dessen Rücktritt mussten viele Akten ins Archiv… So hat die Arbeit als Archivar angefangen.
Daneben führe ich auch gerne Interessierte durch die Stiftsbibliothek und die Kathedrale. Geschichte und Kunst finde ich sehr spannend. Zum Glück gibt es davon im Gebiet um den Bodensee herum reichlich. Dort bin ich gerne mit dem Velo unterwegs.
Zwar habe ich schon als Kind gerne gezeichnet, aber vor einigen Jahren musste ich wieder neu damit anfangen. An einem herrlichen Sommertag, in einem Biergarten mit Blick über den Rhein, zeichnete ich zum ersten Mal im Freien. Das war ein sehr beglückendes Erlebnis und fühlte sich befreiend an; wie Yoga, nur weniger anstrengend.
Seitdem zieht es mich im Sommer nach draussen – dann nutze ich einen Teil der Mittagspause, um zu zeichnen, immer auf der Suche nach der ‘etwas anderen Perspektive’. Wo ich diese finde, steht nicht immer eine Bank. Dann zücke ich meinen Klapphocker aus dem Rucksack und es kann losgehen. Wenn es im Herbst kühler wird, werden die Pausen leider kürzer. Das letzte Bild der Saison bleibt unvollendet…»