Sehr belastend für den Seelsorger in Bezug auf Corona-Patienten sind die schweren Verläufe der Krankheit. «Auch jüngere Menschen können schwere Verläufe haben und das hat mich selbst sehr betroffen gemacht. Es wurde mir durch die Arbeit noch bewusster, wie gefährlich das Virus ist.» Patienten, die mit ihm das Gespräch suchen, hätten oft Angst vor schweren Verläufen oder davor, an der Krankheit zu sterben. «Sie wissen auch nicht, ob es Symptome gibt, die für immer bleiben. Ausserdem fehlt ihnen durch die Isolation der menschliche Kontakt.»
Jede solche Situation berührt Sepp Koller. Er selbst sucht Halt bei der Familie oder im Glauben und hat ein Ritual: «Jeden Abend, wenn ich das Spital verlasse, zünde ich eine Kerze in der Spitalskapelle an und denke an alle Menschen, die mir an diesem Tag begegnet sind.»
Der "Gott und d'Welt" Podcast kann hier angehört werden: https://bit.ly/spitalseelsorger