Erfreulicherweise stellst Du Dich für eine nächste Amtszeit zur Verfügung. Welche Themen stehen bereits fest für die nächste Amtszeit? Im Pastoralforum und im Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgenden (RdhL)?
Sicherlich steht zunächst das einander Finden in den Räten an, die Einführung der neuen Mitglieder in die Rätearbeit. Das wird ja Schwerpunkt des diesjährigen Online-Pastoralforums sein. Dann wird der Weg ins «Neuland» weiter gegangen und dabei die kirchenpolitisch aktuellen Themen für und im Bistum St.Gallen aufgearbeitet und in den Weg integriert.
Welche Erfahrungen nimmst Du mit aus der letzten Amtszeit im RdhL und im Präsidium?
Die beste Erfahrung ist sicherlich das gemeinsam auf dem Weg sein. Dabei aber auch zu spüren, dass alle zwar irgendwie in die gleiche Richtung "Reich Gottes auf Erden" (in diesem Fall Bistum St.Gallen) gehen, aber auf unterschiedlichen Wegen unterwegs sind. Einzelne auf der Autobahn, andere im Zug und wieder andere als Wanderer auf Bergpfaden. Mit diesen unterschiedlichen Weggefährten immer wieder die Richtung neu auszuloten, macht sie Arbeit so spannend.
Wie war die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Bistums sowie den anderen Räten (Priesterrat, Seelsorgerat)?
Ich empfand die Zusammenarbeit sehr kollegial, stets in Richtung auf einen zielführenden Konsens hin.
Wo wäre Verbesserungspotential?
In der direkten Zusammenarbeit fällt mir nichts verbesserungswürdiges ein. Jedoch das Mitnehmen der in den Pfarreien engagierten Menschen, die nicht in den Räten mitwirken und mitdenken, könnte noch gearbeitet werden.
Welches Thema war Euch in den vergangenen Jahren am wichtigsten? Was war schwierig?
Ein konkretes Thema eher weniger. Für wichtig empfinde ich immer wieder den Spagat zu finden, in der Umsetzung von Wünschen vor Ort unter Berücksichtigung der weltkirchlichen Rahmenbedingungen. Das ist und bleibt eine Herausforderung.
Was hat Euch gefreut?
Die spürbare Lust aller an der St.Galler Kirche von morgen mitzuarbeiten.
Wie haben sich die Aufgaben der (Laien-)Seelsorgenden im Bistum St.Gallen verändert? Oder auch nicht/zu wenig?
Einerseits erhalten sie strukturbedingt immer mehr Leitungsaufgaben, andererseits fehlt die kirchenrechtliche Legitimation und zum Teil die Anerkennung durch die Gläubigen. Diese Veränderung ist denke ich die Wesentliche. Die Seelsorge und Pfarreiarbeit vor Ort hat sich wenig verändert, vielleicht haben sich allenfalls Aufgabengebiete alterdbedingt verschoben.
Was wünschst Du Dir für die Kirche im Bistum St.Gallen in den nächsten vier Jahren? Und in den nächsten 20 Jahren?
Mein Wunsch ist, dass es gelingt, möglichst viele Gläubige auf den Weg in Zukunft mitzunehmen. In eine Zukunft in der gelebtes Christsein wichtiger ist, als den anderen für die eigenen Glaubenswahrheiten zu überzeugen oder im schlimmsten Fall zu verdammen.