Im spirituellen Kontext stehen Dämonen für jene inneren Stimmen, die uns nichts Gutes wollen und in die Enge führen. Die Begegnung mit ihnen lässt sich nicht vermeiden, sobald wir uns in Meditation und Gebet unserm Innern zuwenden. Ignorieren und flüchten sind keine nachhaltigen Strategien. Konfrontation hingegen führt zu mehr Klarheit und Freiheit.
Anregung für heute
Ich stelle mir eine verschneite Landschaft vor. Ich gehe
darin spazieren und entdecke Spuren eines Tieres.
Als neugieriger Mensch will ich wissen, wer diese Land-
schaft bewohnt und prägt und darum ist für mich
zweierlei interessant: Um welches Tier handelt es sich?
Wolf, Feldhase oder Fuchs? Und in welche Richtung
führt seine Spur? Jetzt kann ich entscheiden, ob ich der
Spur folgen mag oder nicht.
Dasselbe geschieht innerlich beim Meditieren. Wenn
ich durch meine Seelenlandschaft spaziere, begegne
ich unterschiedlichen inneren Bewegungen. Sie sind wie
Spuren. Gefühle, Gedanken, innere Stimmen. Auch hier
kann ich mich fragen, um welche Art Bewegung es sich
handelt und in welche Richtung sie führen. Führen
sie mich in Abwertung, Kreisen um mich selbst und in
die Enge? Oder führen sie mich zu mehr Weite, Liebe
und Offenheit auf die andern hin? Jetzt kann ich ent
scheiden, ob ich mich von der entdeckten Bewegung
tragen lasse oder ob ich mich bewusst von ihr abwende
Für beides darf ich Gott um Hilfe bitten.
Psalm 83,2 Gott, sei nicht stumm, schweige nicht und ruhe nicht, Gott.