Zum Schluss des Gottesdienstes überreichte Bischof Markus Büchel allen aktuellen Mitgliedern als Dank eine Bistumskerze. Rita Kammerlander, seit 1991 ausserordentlich engagiert in der Kommission, erhielt vom Bischof eine Bistumsmedaille. Sie reiht sich damit ein in einen sehr kleinen, exklusiven Kreis von weniger als einem Dutzend Trägerinnen und Trägern dieser Auszeichnung.
Bischof Markus Büchel sprach in der Galluskapelle, wo der Abschlussgottesdienst Missionskommission mit dessen letzten Mitgliedern gefeiert wurde, von «einem denkwürdigen Moment an einem denkwürdigen Ort, dem Gründungsort ohne den es kein Kloster, keine Stadt und weiterführend auch kein Bistum und keinen Kanton St.Gallen geben würde». Auch Gallus zog als Missionar in die Welt hinaus und blieb schliesslich auf seiner Suche nach Christus an der Steinach, so wird seine Lebensgeschichte überliefert.
Das treueste Mitglied
Seit der Gründung der Diözesanen Missionskommission (DMK) im Jahr 1991 bis zur Auflösung, war Rita Kammerlander deren treuestes Mitglied. Zwischenzeitlich präsidierte die Wilerin die Missionskonferenz der deutschen und rätoromanischen Schweiz (MK DRS) und organisierte bereits 30-mal das mehrtägige Treffen für die Schweizer Missionarinnen und Missionare auf Heimaturlaub. Eine grosse Arbeit, die von den aus aller Welt anreisenden Teilnehmenden ausserordentlich geschätzt wurde und wird. Denn ohne diese Initiative von Rita Kammerlander würde es diese Treffen für die Missionare auf Heimaturlaub vermutlich nicht mehr geben. In wie gewohnt engagierten Worten dankte Rita Kammerlander für die Auszeichnung und es wurde erneut deutlich: Missionarisches Denken war Rita Kammerlander immer wichtig und das wird es weiterhin bleiben.
An der OBA
Ab 1994 war die unterdessen pensionierte Katechetin zusätzlich während rund 18 Jahren stark in die Organisation des Standes der Kirchen an der Ostschweizer Bildungsausstellung (OBA) involviert. Bis heute sind Bistum und evangelisch-reformierte Kantonalkirche St.Gallen an der OBA präsent, immer wieder konnten Menschen dadurch für einen kirchlichen Beruf motiviert werden.
Abteilung im Ordinariat
Bischof Markus dankte Rita Kammerlander und allen Kommissionsmitgliedern mit sehr wertschätzenden Worten herzlich für ihr Engagement. In einer stillen Gedenkminute wurde an alle bereits verstorbenen Kommission-Mitglieder erinnert. Die Aufgaben der Missionskommission sind nicht einfach verschwunden, aber sie werden aufgrund der Entwicklungen in der Pastoral heute von anderer Seite bearbeitet. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass sich Pfarreien und Seelsorgeeinheiten relativ unabhängig von einem Engagement der Diözesanen Missionskommission im weltkirchlichen Bereich engagieren. Gleichzeitig hat sich die diözesane Struktur verändert: mit der Stelle von Dr. Christiane Schubert für das Thema «Weltkirche» wurde dem Thema auch auf Bistumsebene neuer Raum gegeben.
Im Geist des Aufbruchs
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen haben die Kommissionsmitglieder Bischof Markus vorgeschlagen, die Diözesane Missionskommission als aufzulösen. Sie betonen dazu: «Wir möchten uns nicht vom Geist der Melancholie, sondern dem Geist des Aufbruchs mitreissen lassen». «Nach wie vor brennen wir alle dafür, andere zum Blick über den Tellerrand zu motivieren», betonte Christiane Schubert. Auch der Bischof versicherte den scheidenden Kommissionsmitgliedern, dass es immer wichtig bleiben werde, sich mit anderen Begeisterten in aller Welt zu vernetzen. Einig war man sich, dass die Auflösung der Kommission auch etwas schmerzt, vor allem aber einen nächsten Schritt in einer sich stetig wandelnden Kirche bedeutet.