«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 12. Mai 2019, 4. Sonntag der Osterzeit, Joh 10.27-30
Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir.
Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreissen. Mein Vater, der sie mir gab, ist grösser als alle und niemand kann sie der Hand meines
Vaters entreissen. Ich und der Vater sind eins.
Gedanken zum Evangelium
Unser heutiger Text erschliesst sich von hinten: Jesus und der Vater sind eins. So innig verbunden, dass keiner von beiden alleine gedacht werden kann. Wie zwei Liebende sind sie verbunden, dass ein Gedanke, eine Geste vom anderen bereits verstanden und erkannt wird. Eine unverbrüchliche Zusammengehörigkeit besteht zwischen Vater und Sohn, die nicht in Frage steht. Sie ist wie die Verbundenheit von Liebenden. Wie ein Liebender ist Jesus davon überzeugt, dass es immer so weitergehen wird. Liebende fragen sich zwar wie es sein wird, wenn die Arbeit mehr Platz einnimmt, die Kinder den Alltag beherrschen, Krankheit, Alter und Tod sie bedrängen. Liebende aber, versichern sich: Wir schaffen das. Habt Vertrauen! Selbst wenn es den Tod gibt, ändert das doch nichts an unserer jungen Liebe.
Jesu Botschaft ist: So ewig und untrennbar wie ich mit dem Vater verbunden bin; so wie
Glückliche es kennen in der Liebe zu einem anderen Menschen; eine solche Zuversicht gebe ich euch: Wir bleiben verbunden wie ich und der Vater. Vertraut mir! Die Gestaltung der unsicheren Zukunft gelingt aus der Zuversicht der bleibenden Verbundenheit, die über den Tod hinaus
fortdauert. Erinnert euch an eure junge Liebe! So verbunden bleiben wir, was auch kommen mag.