«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 10. Februar 2019, 5. Sonntag, Lk 5.5-7a
Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen.
Gedanken zum Evangelium
Die Jünger arbeiteten nach den altbewährten Handwerksregeln. Ich höre sie sagen: «Mehr geht nicht! Da ist nichts zu machen! Wenn wir das nicht schaffen, dann geht da nichts mehr! Dann lässt man es besser bleiben!»
Und dann kommt ein Wanderprediger und sagt zu den müden Männern, jetzt fahrt nochmals hinaus. Jetzt ist «Neuland» angesagt. Versucht es nochmals. Und die Jünger vertrauen diesem Jesus:
Folgendes könnte uns diese Stelle des Evangeliums sagen:
- Wenn nichts mehr geht, muss man neues ausprobieren. Die Jünger gingen am Tage fischen, wenn kein erfahrener Fischer rausfährt.
- Wenn nichts mehr geht, braucht es Ideen, die den Rahmen des Bewährten und Vertrauten sprengen.
- Wenn nichts mehr geht, muss man dem Neuen eine Chance geben und auf die Eventualitäten des Erfolgs vorbereitet sein. Die Jünger hatten trotz ihrer «Verrücktheit» am Tag zu fischen ein Beiboot dabei. So konnten sie den Fang einholen.
- Wenn nichts mehr geht, muss man den Mut haben, hinter die vertrauten Fassaden zu blicken, darf nicht wegen der Leere dahinter erschrecken. Vielleicht ist Leere der Raum für Neuland…