«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 30. September 2018, 26. Sonntag im Jahreskreis, Mk 9,38-41
Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Gedanken zum Evangelium
Wer ist für uns? Wer ist gegen uns? Wer gehört dazu, wer nicht? Wer darf was, wer was nicht? Mit solchen Fragen kann ich mein Leben verbringen – und mir die Laune
verderben.
Jesus ist in seiner Haltung klar: Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns, der kann nicht schlecht von mir reden, der kann – vielleicht ohne es zu wissen – auch Gottes Willen erfüllen.
Gerade in Zeiten, da wir Christen weniger werden, da viele Zeitgenossen nicht einmal mehr gegen uns sind, weil ihnen Religion schlicht egal ist und sie keinen Gott brauchen, gerade in solchen Zeiten ist das Wort Jesu Weg-weisend.
Ohne Angst vor den «Menschen guten Willens» mit allen zusammenarbeiten, deren Ziele und Mittel ich teile, zum Wohl der Menschen, für gerechte Strukturen, für friedliche Lösungen von Konflikten…
Jesu Blick hilft mir, meine Sicht zu erweitern und die Schere im Kopf beiseite zu legen. Viele Freiwillige in den Pfarreien praktizieren das schon lange und machen gute Erfahrungen: Wer nicht gegen uns ist, ist für uns.