Humor und Lachen sind wichtig, gerade in Zeiten wie diesen. Unser Dompfarrer Beat Grögli lässt sich die Fasnachtsfreude von Corona nicht nehmen, nachfolgend seine traditionelle Fasnachtspredigt in Reimform. Viel Vergnügen und allen einen schönen Sonntag!
Jetzt losed zu, ir liebe Lüüt,
s’isch wider bunti Fasnachtsziit.
Nu findt si das Johr jo nöd schtatt
wäg dem Corona – s’isch nöd glatt.
D’Beize zue und ohni Schnitzelbänkli;
au kein neue Ehre-Föbi sälbverständli.
Nur i eim lauft d’Fasnacht 21 wie gschmiert:
Alli Wält isch hüt maskiert.
Gell, i wett mi öpe gar nöd luschtig mache
über die Pandemi – und ander truurig Sache.
Aber numme Trüebsal bloose bringt au nüt.
Drum brünzli wenigschtens die Versli hüt. ---
Vor äs paar Täg han i im Eschtrich obe gfunde
dä Leiterwage. Mit däm treii jetzt paar Runde.
Und schnabulier ganz fräch druflos.
Dänn als Symbol isch so-n-en Wage grandios.
Er zeigt, was mir so alles mit üs schleicket,
was alles üs durs Läbe tuet begleite:
S’isch jo nöd alles wichtig oder nötig;
au Gugus git’s und Kitsch und söttigs,
wott, weiss Gott, nöd würkli bruusch:
Tiggs, Neurose und so Gnusch.
Do isch zum Bischpiil ein, dä gfallt sich i dä Sorge
und holt si immer wiider füre, jede Morge.
Gärn git er Uskunft, was im Läbe alles schwirig isch.
Erscht Bäd News gänd däm Mänsch dä richtig Kick.
Kei Wunder wird dä Armi depressiv;
so-n-es Sorge-Trommelfüür, das isch massiv.
Und wänn dä – agnoh – emol kei Sorg me hett,
dänn mach i mit dir jedi Wett,
würd er bi Gott sich au no über das beklage:
Du, lad mer mini Sorge wider uf dä Wage! ---
So hät ein jede uf sim Wage
sis ganz persönlich Bürdli glade.
Egal, öb riich bisch oder arm.
öb brötig oder ein mit Scharm.
Egal, öb e chli beschränkt bisch oder gschiid,
i däm Punkt simmer alli glich:
E so-n-en Wage ziemer alli mit üs ume.
Und i cha mängmol nume stuune,
wie dä Glaube mäng eim hilft däbi,
au mit schwärem Bagage glücklich z’si.
Au s’Ander git’s jo, es isch wohr:
Immer wiider schtömmer i dä Gfohr,
üsen Wage schwärer z’mache
mit allerhand unnötig Sache.
Au do isch dänn dä Glaube gfrooget,
dass mer üs nöd vergäbes plooget.
So – jetzt aber nomol zrugg zu fräche Schprüch,
süscht wär die Fasnachtspredigt umesüscht.
Äs paar Promis mue-n-i do schon no zitiere
und au iri Leiterwäge präsentiere.
Do isch zum Bischpiil em Härr Trump sin Wage:
I glaub, dä hät Vergissmeinnicht und Narzisse glade.
Au alli sini Vögel sind no do,
nur ires Twitter hät mer ene gno.
Lokalpolitisch isch au näbis glaufe;
dä neu Schtaatrot isch sich grad am zämeraufe.
Do frögsch di dänn: Was isch ächt kuuler:
dä Huet vom Buschor oder s’Baik vom Gabathuler.
Und, was meinsch, findt’sch uf em Wage vo dä Pappa?
Sicher meh als nur e grossi Chlappe!?
Chammer zum Wage vo dä CVP au näbis säge?
Jo, leider chlämmed zimmli alli Rädli.
Nur d’Mittelachs – em Gebhard Pfischter Dank,
fahrt ganz ohni Profil um jede Rank.
Aber färtig jetzt mit Abehaue über d’Politik,
au d’Chile kännt jo mänge Tigg.
Weisch, z’Chur im Bischofshof, git’s au en Leiterwage;
wo-n-i mi drüber muess beklage.
Dä isch uf Blindflug, unterwägs nur no mit Auto-Pilot
und fahrt drum mängi Seelsorg einfach z’Tod.
Als Therapie würd i do gärn empfehle,
es ächt katholischs GPS go z’bschtelle.
Und z’Sangalle i dä Kathedrale –
i säges nur zum Umeprahle –
chlämmt’s sälbverschtändli nie, o nei.
Süscht macht dä Dompfaff däne dänn scho Bei.
Und er sälber, Si händ’s sicher ghört,
isch giggerig uf Livestream-Klicks, s’isch unerhört.
Nu, was isch das für es truurigs Underfange,
e Chile, wo allei uf Klicks tuet plange.
Nei, Don Beat, bliib bescheide,
als Popschtar muesch di sicher nöd go zeige.
So, pack din Wage jetzt und gang;
dini Predigt isch scho ebe lang.
Und hör’ endli uf mit all däm Schtuss,
süscht git’s will’s Gott no en Föbü-Verschuss.