Pontifikalamt zum Papstrücktritt in der Kathedrale St. Gallen
ST. GALLEN. In der langen Geschichte der katholischen Kirche ist der vergangene Donnerstag, 28. Februar, ein äusserst denkwürdiger Tag. Genau um 20 Uhr gab Papst Benedikt XVI. sein Papstamt zurück. Im Bistum St. Gallen wurde dieses Ereignis mit einem Dankgottesdienst für den Papst gefeiert, ebenso betete die Gottesdienstgemeinde in der Kathedrale für eine gute Neuwahl.
Bischof Markus Büchel stand dem Pontifikalamt vor, unter den Konzelebranten waren Domkapitelmitglieder und verschiedene Diözesan- und Ordenspriester. Ivo Fürer, em. Bischof von St. Gallen feierte mit. Er hatte Josef Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., viele Male persönlich getroffen anlässlich seiner Arbeit für den Rat der Europäischen Bischofskonferenzen. Passend zum historischen Ereignis feierten zwei ehemalige Schweizergardisten den Gottesdienst mit. Ihre noch aktiven Kameraden in Rom wurden punkt 20 Uhr abgezogen, denn sie bewachen stets nur einen amtierenden Papst. „Weltweit werden an diesem Abend Gottesdienste gefeiert und dieselben Schrifttexte meditiert“, sagte Bischof Markus Büchel. „Weltkirche wird heute in besonderer Weise spürbar.“
Viel Respekt
In seiner Predigt zollte Bischof Markus Büchel dem scheidenden Papst grossen Respekt für den Rücktrittsentscheid, der aus gesundheitlichen Gründen gefallen war. Der Papst sei ihm bei seinem Antrittsbesuch als Bischof als feinfühliger, guter Zuhörer begegnet, der echtes Interesse gezeigt habe, die Bischöfe als seine engen Mitarbeiter persönlich kennenzulernen. Bischof Markus sagte auch, dass es dem Papst nicht immer leicht gefallen sei, sich an den Zeichen der Zeit zu orientieren und dass es wohl schwierig sei, einen so grossen „Betrieb“ wie die römische Kurie zu überschauen und zu führen.
Letzte Twitter-Meldung
Benedikt XVI. werde nun der Kirche weiterhin dienen, durch Meditation und Gebet, betonte Bischof Markus. Er bat die über 300 Mitfeiernden in der Kathedrale dafür zu beten, dass sich das Konklave vom heiligen Geist führen lässt und eine gute Papst-Neuwahl gelingt. Bischof Markus zitierte abschliessend die letzte Twitter-Meldung des Papstes: „Mein Wunsch ist es, dass ein jeder von uns die Freude spürt, Christ zu sein und von Gott geliebt zu sein, der uns seinen Sohn geschenkt hat“. (inf./sar.)
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