Am ersten Feriensamstag brach eine Gruppe von 14 jungen Erwachsenen aus der Ostschweiz auf nach Bogotá/Kolumbien. In Zusammenarbeit mit dem Priesterseminar der Erzdiözese Bogotá erlebten sie dann eine spannende „Missionswoche“ in der ländlichen Umgebung der kolumbianischen Hauptstadt. Die Schweizer und ihre Begleiter, kolumbianische Seminaristen, wurden in der Pfarrei von La Calera herzlich begrüsst, verpflegt und ausgerüstet. In einem Gottesdienst wurde deutlich, dass sie als peregrinos de la Fe mit den Menschen in den Veredas von La Calera unterwegs sein wollten. Jedem wurde ein Kreuz mitgegeben, und eine Stola mit den Fussabdrücken von ganz verschiedenen Menschen begleitete die Seelsorger auf dem Weg. Versehen mit warmen Steppjacken brachen sie dann in drei Gruppen auf zu den Weilern, die bis zu 3200 Meter über Meer liegen. Das frische Klima und die einfache Unterkunft wurden durch die warmen und herzlichen Begegnungen mit den Menschen dort mehr als wett gemacht. Die Tage auf dem Land waren gefüllt mit einem Programm, das sich sowohl für die Gäste als auch für die Einwohner zu wertvollen Begegnungen entwickelte. Hausbesuche, Eucharistiefeiern und Katechesen zum Thema Familie gehörten zum täglichen Programm der Pilger des Glaubens. Dabei genossen sie immer wieder die grosszügige Gastfreundschaft der Bevölkerung.
Wie schon die ersten Tage nach der Ankunft verbrachte die Gruppe die zweite Woche wieder in Bogotá und logierte im Priesterseminar. Neben einigen touristischen Attraktionen – Gold-Museum, Botero-Museum, Candelaria (historisches Stadtzentrum) – gab es auch eine kurze, herzliche Begegnung mit Kardinal Rubén Salazar Gómez, der mit seinen ausgezeichneten Deutschkenntnissen überraschte. Auf dem Hausberg Monserrate (3150 m ü. M.) mit dessen Wallfahrtskirche genoss die Gruppe die Aussicht auf die 8-Millionen-Stadt und staunte, auf welcher Fläche die gesamte Bevölkerung der Schweiz Platz hat. Woher das Wasser für die Mega-City kommt, erfuhren sie auf einem Tagesausflug in den Nationalpark Chingaza, dem Wasserschloss im Herzen Kolumbiens.
Nach zwei reichen Wochen in Kolumbien wird die Gruppe aufbrechen zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro/Brasilien. Gemeinsam mit circa fünf Millionen jungen Menschen und Papst Franziskus werden sie dort den christlichen Glauben feiern und sicherlich bestärkt wieder in die Schweiz zurückkehren.
Für mich war das Eindrücklichste die herzliche und echte Gemeinschaft mit Menschen verschiedener Sprachen, Kulturen und Schichten.
Adrian Sutter
Schön war das Mitleben in unserem Weiler Mundo Nuevo – dass wir das Leben mit ihnen teilen konnten. Ein Gespräch mit einem älteren Bauern über die Landwirtschaft in Kolumbien und in der Schweiz war sehr spannend.
Monika Eberhard
Eindrücklich war für mich die Prozession am Fest der Muttergottes vom Karmel: Vom Jüngsten bis zum Ältesten waren alle dabei, mit Autos, Pferden, Motorrädern und Velos. Da war so viel Lebensfreude drin – dann auch bei der anschliessenden Messe.
Sonja Lofaro
Dass ich zusammen mit meinem kolumbianischen Studienfreund Luis Manuel (er ist Priester der Erzdiözese Bogotá) und Benjamin Ackermann diese Reise organisieren konnte, war für mich eine grosse Freude. Überhaupt steht für mich Freundschaft als Titel über der ganzen Reise: Freundschaft in unserer Reisegruppe, mit den Menschen, den wir begegneten, mit Gott.
Beat Grögli, Dompfarrer
Ergreifend war für mich zu erfahren, wie sehr die Menschen auf dem Land einfach für unser „Da-Sein“dankbar waren und das auch über alle Sprachbarrieren zum Ausdruck brachten.
Astrid Steinbacher
Für mich bekommt das Motto „Peregrinos de la Fe“ noch eine weitere Bedeutung: Ich werde als Seminarist ein Studienjahr im Priesterseminar in Bogotá verbringen. Die Reisegruppe hat mich quasi dahin begleitet. Die Offenheit und Freude, wie ich sie im Seminar und in der Bevölkerung erlebe, hat noch meine letzten Bedenken zu diesem Abenteuer weggewischt.
Benjamin Ackermann
Eindrücke zum Weltjugendtag (WJT)
Für mich war die grosse katholische Familie eindrücklich. Der gigantische Rahmen lässt allerdings wenig Raum für Ruhe und Besinnung. Das habe ich für mich dann etwas vermisst. Ganz toll waren für mich die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der vielen Volontarios.
Adrian Sutter
Meine Erwartungen bezüglich WJT wurden voll erfüllt:
die Kirche zu erleben als grosse internationale Gemeinschaft. Auch die Begegnungen mit dem Papst waren für mich eindrücklich, seine Zeichen und Worte. – Organisatorisch gab es das eine oder andere Manko.
Sebastian Wetter
Ich habe leider vom WJT nicht so viel mitbekommen, weil ich kein Portugiesisch und kein Spanisch verstehe. Ganz toll finde ich die Lage der Millionenstadt Rio am Meer, mit den Sandstränden und den grünen Bergen. – Für mich hat aber der kleine Rahmen der Missionswoche in Bogotá mehr persönliche Begegnungen ermöglicht. In Rio war es viel oberflächlicher.
Pascal Bregenzer
Nach dem WJT in Köln hat Papst Benedikt gesagt, das Eindrücklichste sei für ihn gewesen, dass Millionen von jungen Menschen bei der Anbetung während der Vigil so still da sind. Das ist auch für mich ein ganz starker Moment bei jedem WJT.
Cédric Demuth
Das Abschluss-Wochenende an der Copacabana war das Highlight des WJT’s: gute Musik, friedliche Atmosphäre mit so vielen Menschen – auch wir in unserer Gruppe. Es war ein riesiges Glaubensfest.
Franziska Städler
Die vielen Leute waren eindrücklich – auch, dass sie aus der ganzen Welt gekommen sind. Aber für mich war das Schönste eine Anbetungsstunde, die wir als Deutschschweizer Gruppe in einer Kirche gestaltet haben: die Stille, einfach Da-Sein.
Alice Rüttimann
Den Papst fand ich ganz toll. Besonders geblieben ist mir seine Rede bei der Vigil über das Campus fidei [siehe: http://www.vatican.va/holy_father/francesco/speeches/2013/july/documents/papa-francesco_20130727_gmg-veglia-giovani_ge.html].
Die Leute waren auch super. Ich dachte, vielleicht gäbe es da mehr extrem Gläubige.
Elena Stefani
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