Die Amtszeit von Priesterrat, Rat der hauptamtlichen Seelsorgende und Seelsorgerat wäre eigentlich seit den Frühjahrstagungen vorbei. Coronabedingt hat Bischof Markus Büchel sie verlängert bis zum Pastoralforum am 20./21 November in Wil. Wesentliche Themen sind in den vergangenen Jahren aufgenommen worden, insbesondere die Arbeitsgruppen Aggiornamento und Laudato si, zudem Gleichstellungsfragen und Frauen in der Kirche. Der Bistumsleitung sind synodale Prozesse wichtig, Bischof Markus Büchel betont: «wir alle gemeinsam sind Kirche».
Er bedankt sich in einem Brief bei allen Ratsmitgliedern für ihre Bereitschaft, in den diözesanen Räten mitzuarbeiten. In der November-Tagung wählen die neu zusammengesetzten Räte ihre Präsidien für die nächsten vier Jahre. Ein Rückblick auf die Arbeiten der vergangenen Jahre und die Themen, die weiterberarbeitet werden sind Haupttraktandenpunkte. Der Vorstand des Pastoralforums und die Bistumsleitung haben auch während der Corona-Zeit weitergearbeitet.
AG Aggiornamento
Die AG Aggiornamento mit Andreas Räss und Beat Aepli vom Seelsorgerat, Robert Schätzle vom Rat der hauptamtlichen Laienseelsorger/innen, Gregor Scherzinger von der Caritas, sowie Franz Kreissl und Hildegard Aepli vom Pastoralamt hat den Auftrag mitgenommen, die Anschlussfähigkeit der Kirche in heutiger Zeit zu verbessern und zugleich die Herausforderung sich als lernende Kirche in den Dialog mit der Gesellschaft zu begeben. Wie können diese Aufgaben bewältigt werden, welche Formen von Dialog sind sinnvoll und wer sind mögliche Gesprächspartner?
AG Laudato si
Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Strategien zu entwickeln, um das Umweltbewusstsein in unserem Bistum als Person, als Pfarrei, Seelsorgeeinheit oder Kirchgemeinde zu fördern. Vom Pastoralforum 2019 beauftragt sind dafür: Martin Bieder, Seelsorgerat, Urs Bernhardsgrütter, Seelsorger, Susanne Kunz, Jugendarbeiterin, Christiane Schubert, Mitarbeiterin Pastoralamt. Vertreter/innen der staatskirchenrechtlichen Seite sind Brigitte Wicki, Kirchgemeindeverband, Magnus Hächler, Verwalter Kirchgemeinde St. Gallen, Christoph Meier, KVR-Mitglied und Cornelia Brändli-Bommer, Administrationsrätin. Weiter ist die Kommunikationsbeauftragte des Bistums, Sabine Rüthemann, Mitglied der Arbeitsgruppe. Nach einer ersten Sitzungen haben sich zwei Hauptanliegen herauskristalisiert: Ideen/gute Beispiele sammeln und weitergeben sowie zum Handeln motivieren.
Bischöfliche Kommission für Gleichstellung und Gleichberechtigung
Schon die Diskussionen im Vorfeld des Pastoralforums 2019 im Vorstand und in der AG Frauenpastoral haben gezeigt, dass die Frage der Stellung der Frau in der Kirche nicht isoliert von Themen wie Gender, Inklusion, Gleichstellung und Gleichberechtigung angegangen werden kann.
Deshalb möchte wird Bischof Markus Büchel 2021 eine ständige Kommission einrichten, die den Auftrag hat, das Thema Gleichstellung und Gleichberechtigung aller Menschen in der Kirche zu beobachten und an den geeigneten Orten in den Dialog und in die Diskussion zu bringen.
«Die Kirche ist weiblich»
Das Pastoralforum 2019 «die Kirche ist weiblich» hat zudem einiges an Sensibilisierung bewirkt. In der Auswertung der gemeinsam erarbeiteten Handlungsansätze kommt stark das Bild einer inklusiven Kirche zum Ausdruck. Eng verknüpft mit den pastoralen Grundhaltungen des Bistums, fliesst es in bestehende Prozesse und Projekte ein: So wurde und wird das Thema in der Liturgiekommission, im Prozess Neuland, für die Dekanats-Weiterbildungen 2021 sowie in der Kompetenz- und Personalplanung eingebracht.
Schutzkonzept
Weiter ist es zentral, dass wir bei der Umsetzung des Schutzkonzepts für die Integrität aller Menschen, beim Rahmenstatut für Pastoral-, Pfarrei- und Ressorträte sowie beim Leitfaden Freiwilligenarbeit dranbleiben. Sie bilden gemeinsam mit «Die Kirche ist weiblich» wichtige Rahmenbedingungen für ein gleichberechtigtes und gleichgestelltes, ein inklusives Zusammenarbeiten auch von Freiwilligen und Angestellten in der Kirche. Diese Themen gehen ebenfalls grossenteils auf die Arbeit in den diözesanen Räten zurück.
Grundlagen geschaffen
Die Arbeit der Räte braucht oft einen langen Atem. Viele Resultate und Erkenntnisse können nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Erfreulich ist, dass Bistumsleitung und diözesane Räte in den letzten vier Jahren vieles in Gang setzen konnten und gemeinsam Grundlagen geschaffen haben, welche die Voraussetzungen sind, damit sich die Kirche im Bistum St. Gallen weiterentwickelt und in eine Zukunft bewegt, welche mit der Unterstützung von Gott den Menschen dient.