"Das Ansinnen, christliche, insbesondere weihnachtliche Traditionen aus den Schulzimmern zu verbannen, erachten wir als unangemessen und als dem religiösen Frieden in der Schweiz nicht dienlich", schreiben muslimische Orgaisationen der Schweiz in einem gemeinsamen Communiqué.
Weiter steht im Communiqué: "Als Muslime stellen wir uns hinter die Religionsfreiheit. Kinder sollen nicht gezwungen werden religiöse Handlungen zu vollziehen oder Bekenntnisse abzulegen, auch nicht in Form von Liedern und Gedichten. Jedes Kind soll aber im Rahmen des ordentlichen Schulunterrichts religiösen Feiern und Aktivitäten beiwohnen. Es darf diese in keiner Weise stören oder auch nur mit minderem Respekt begegnen, sondern gemäss islamischer Tradition mit Hochachtung und Wertschätzung verfolgen.
Wir wenden uns vehement gegen die Scharfmacher auf beiden Seiten, welche versuchen die christliche und muslimische Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen und rufen dazu auf von extremen Forderungen und Haltungen abzulassen.
Unseren christlichen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wünschen wir ein segenvolles Weihnachtsfest und für das kommende Jahr viel Glück und Erfolg. Möge es mit Gottes Hilfe ein Jahr der Stärkung und Festigung des Friedens, der Verständigung und Gerechtigkeit für die gesamte menschliche Gemeinschaft werden."
Unterzeichnet wird das Communiqué von diversen islamischen Organisationen und Verbänden in der Schweiz, zu den Unterzeichnenden gehört auch Bekim Alimi, Imam von Wil und Vorstandsmitglied Gemeinschaft Christen und Muslime.
Bischof Markus Büchel und die Bistumsleitung bedanken sich herzlich für die Stellungnahme zu "Weihnachten in der Schule" und für die guten Weihnachtswünsche der muslimischen Organisationen der Schweiz. Gemeinsam mit ihnen distanzieren sie sich von jeglichem Radikalismus und Fundamentalismus. Auch im kommenden Jahr wird das interreligiöse Gespräch fortgeführt zugunsten eines tieferen Verständnisses und eines friedlichen Zusammenlebens in der Vielfalt der Religionen und Kulturen.