Die Pfarreisekretärinnen des Bistums tagten am Donnerstag, 28. April 2005, in Widnau. Ein Hauptthema war die regionale Vernetzung untereinander und die angestrebte überregionale Zusammenarbeit mit dem „Verein der Pfarreisekretärinnen des Bistums Basel“.
Ein beträchtlicher Teil der Teilnehmerinnen hat Interesse, dem Verein beizutreten. Er wird vermutlich in “Verein der Pfarreisekretärinnen der Deutschsprachigen Schweiz“ umbenannt. Angestrebt wird eine höhere Professionalisierung und Wertschätzung der Arbeit in den Pfarreisekretariaten.
Wichtige Aufgabe
Die Pfarreisekretärinnen erfüllen in einer Zeit immer grösserer Seelsorgegebiete eine schwierige und wichtige Aufgabe. Sie bilden oft die Schaltstelle für das Pfarreileben. Es geht nicht mehr nur darum, Türe und Telefon zu betreuen und Pfarreibücher nachzutragen. Die Anforderungen an die Personen im Sekretariat ist gross, das Ansehen der Pfarreisekretärinnen bis jetzt zu klein. Um den Beruf zu schützen und die Aus- und Fortbildung zu sichern, wurde der „Verein der Pfarreisekretärinnen des Bistums Basel“ gegründet. Stephan Brunner, Bildungsleiter des Bistums St. Gallen und in dieser Funktion zuständig für die Pfarreisekretärinnen, nannte zu Beginn der Tagung gewichtige Gründe für einen Beitritt und die grundsätzlich intensivierte Zusammenarbeit innerhalb und auch ausserhalb des Bistums. Die Pfarreisekretärinnen – unter ihnen zwei –sekretäre – sollen durch bessere Lobbyarbeit eine breitere Rückendeckung erhalten, der Erfahrungsaustausch wird gefördert, das Angebot für Aus- und Weiterbildung vielfältiger.
Erfahrungen aus Basel
Eingeladen an die jährliche Versammlung waren Vertreterinnen und ein Vertreter des mittlerweile vierjährigen Vereins im Bistum Basel. Sie haben viel Vorarbeit geleistet, von der die Sekretärinnen aus dem Bistum St. Gallen profitieren können. Unter anderem wurde ein Berufsbild erarbeitet, das mit kleineren Anpassungen auch für das Bistum St. Gallen Gültigkeit hätte. Ziel des Berufsbildes ist aufzuzeigen, welche Schwerpunkte diese Tätigkeit beinhaltet, welche Aufgaben und Kompetenzen mit der Berufsausübung verbunden sind. Der Basler Verein leistete in den vier Jahren seines Bestehens verschiedentlich Hilfe bei Lohnfragen oder Rechtshilfe in umstrittenen Kündigungsverfahren. Ein beträchtlicher Anteil der Tagungsteilnehmerinnen hat Interesse, dem Basler Verein beizutreten. Doris Bechtiger, St. Gallen-Winkeln, hat sich bereit erklärt, im Vorstand mitzuarbeiten.
Vernetzung im Bistum
Seit zwei Jahren existiert im Bistum St. Gallen eine Spurgruppe der Pfarreisekretärinnen unter der Leitung von Stephan Brunner, die gleichzeitig Vorstandsarbeit leistet. Bis jetzt waren nicht alle acht Dekanate vertreten. In Widnau konnten für die fehlenden Sitze engagierte Frauen gefunden werden. Die Spurgruppe nimmt aktuelle Themen wie den Beitritt zum Basler Verein auf und bereitet sie zu Handen der Versammlung auf. Neu wird es auf Anregung von Stephan Brunner zusätzlich Regionalgruppen geben, die sich auf Dekanatsebene treffen. „Das erste Treffen findet schon heute statt“, sagte der Bildungsleiter an der Tagung in Widnau. Dekanatsweise diskutierten die rund 80 Sekretärinnen über das Ja oder Nein zu Regionaltreffen. An allen Tischen wurde beschlossen, diesen Austausch in kleinerer Region künftig zu pflegen. Oft brennen dieselben Fragen. Die Passantenhilfe beispielsweise (betteln an der Türe), die Angleichung von Formularen, Archivierung oder die korrekte Behandlung von Stiftmessen.