Nach einem Jahr Unterbruch trafen sich die Mitglieder der diözesanen Räte (Priesterrat, Rat der hauptamtlichen Seelsorgenden, Seelsorgerat) wieder physisch im Zentrum Neu Schönstatt, Quarten. Die Synodenumfrage war Haupttraktandum der Sitzung vom Freitag/Samstag vergangener Woche.
In zehn gemischten Gruppen diskutierten die Teilnehmenden über die zehn Synodenthemen und füllten die Umfrage auf www.wir-sind-ohr.ch aus. Synodale Prozesse laufen im Bistum St.Gallen schon sehr lange, ein Beispiel dafür ist auch die Arbeit der Diözesanen Räte, in denen wesentliche Themen wie Firmung 18 oder die Richtlinien Seelsorgeeinheiten diskutiert und Entscheide an die Bistumsleitung übermittelt wurden. Bischof Markus Büchel ist wie bereits sein Vorgänger Bischof Ivo dankbar für die Beratungsgremien bestehend aus hauptamtlichen Seelsorgenden wie Freiwilligen aus allen Regionen des Bistums St.Gallen.
Miteinander im Gespräch
Die Rückmeldungen auf die Sitzung in Quarten und auf die Synodenumfrage waren mehrheitlich gut. Als sehr positiv wurde erwähnt, dass man im Bistum St.Gallen von der Basis bis zur Bistumsleitung offen und ehrlich miteinander im Gespräch ist. Auch die Gruppengespräche zur Synodenumfrage wurden als gelebte Synodalität wahrgenommen. Das sei im Grunde noch wichtiger als die Antworten, die schliesslich in den Vatikan geschickt werden, betonte Pastoralamtsleiter Franz Kreissl und erhielt dafür einige Zustimmung. Die Diskussionen an den Tischen waren engagiert und zwischendurch auch unbequem. «Es geht um Ehrlichkeit, Authenzität und nicht um Friede-, Freude-Eierkuchen und das, nur weil wir Kirche sind», so die Sprecherin einer Gruppe.
Unterschiede zulassen
Dass sich schon die drei Räte gar nicht in allen Themen einig waren veranschaulicht, wie schwierig ein Konsens zu manchen Fragen weltkirchlich sein wird. Kritisch wurde angemerkt, dass manche Fragen immer wieder kommen und die Gefahr, dass das schliesslich im Vatikan entstehende Papier «verstaube» anstatt konkrete Änderungen anzustossen. Die Begeisterung für die Arbeit von Papst Franziskus und seine pastoralen Schwerpunkte teilt nicht die ganze Weltkirche und was mit der Umfrage und der Bischofssynode passiert, falls ein neuer Papst kommt, ist unklar. Wichtig war Teilnehmenden des Pastoralforums, dass am Ende Gemeinsamkeiten benannt und kontinentale Unterschiede zugelassen werden. Sonst hat die Kirche in Europa keine Chance mit ihren Themen.
Abschied von Damian Kaeser
Am Ende der Tagung wurde Damian Kaeser-Casutt verabschiedet. Viele Jahre war er Mitglied im Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgerinnen und Seelsorger. Während der letzten zehn Jahre war er im Pastoralamt für die Koordination der Ratsarbeit zuständig. Die Präsidenten der Räte dankten ihm für seine immer kompetente, zuverlässige und zielorientierte Arbeit und wünschten ihm für die Zukunft im Bistum Basel alles Gute.
Geselligkeit
Wie immer kam am Pastoralforum auch das frohe Beisammensein nicht zu kurz. Die Teilnehmenden wurden bestens bewirtet und im neu geführten Hoteltrakt des Zentrums Neu Schönstatt auch bestens untergebracht.
Am kommenden Dienstag, 30. November, wird die Synodenumfrage über www.wir-sind-ohr.ch abgeschlossen. Bis dahin sind weitere Gruppenantworten noch herzlich willkommen.