Die Bischöfe befassten sich an ihrer Versammlung mit der ökumenischen Kampagne des Fastenopfers „Mehr Gleichberechtigung heisst weniger Hunger“. Im Rahmen dieser Kampagne erhält das Solidaritätswerk der Schweizer Katholiken in der Fastenzeit zahlreiche Spenden. Dafür danken die Bischöfe allen Spenderinnen und Spendern und ermutigen alle Gläubigen, das Fastenopfer grosszügig zu unterstützen.
Nach wie vor ist das Recht auf Nahrung für mehr als eine Milliarde Menschen nicht gewährleistet. Die Bischöfe begrüssen es, dass dieses Jahr die Kampagne einem besonders stossenden Aspekt der Ungleichheit zwischen Mann und Frau gilt: Zwischen 60 und 70 Prozent der Hungernden sind Frauen, wie den UNO-Statistiken zu entnehmen ist. Die Frauen, die „die Welt ernähren“, haben am wenigsten zu essen.
Die Bischöfe unterstützen die Kräfte, die wie das Fastenopfer in Übereinstimmung mit dem christlichen Menschenbild für die gesellschaftliche Gleichberechtigung von Mann und Frau eintreten. Sie lehnen aber die Gender-Ideologie und die extremen Formen des Feminismus ab, welche die Differenz der Geschlechterrollen allein als Konstrukt des Subjekts und der gesellschaftlichen Konvention verstehen und den Boden der biblischen Offenbarung wie auch des Alltagsverstands der meisten Menschen verlassen haben. Es ist angeraten, den Begriff „Gender“ nur dann zu verwenden, wenn sichergestellt ist, dass sein Gebrauch nicht als Zustimmung zur Gender-Ideologie verstanden werden kann.