Die siebte Nacht der Lichter findet wieder in zwei Kirchen gleichzeitig statt.
Der St.Galler Dom scheint riesig. Doch für mindestens einen Anlass ist er zu klein: die Nacht der Lichter. Bereits beim letzten Mal öffnete auch die Kirche St. Laurenzen ihre Türen, damit alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen Platz finden. So soll es auch in diesem Jahr sein: Die Veranstaltenden rechnen, dass zur Nacht der Lichter, die am Samstag, 27. November, um 19.45 Uhr stattfindet, sich gegen 3000 Teilnehmende in den beiden Kirchen einfinden. Neu gibt es eine multimediale Ausstellung zu den Hintergründen der Nacht der Lichter.
Ein Gebetsanlass für junge Menschen, bei dem in der grössten Kirche des Kantons nicht genug Platz ist: Da stellt sich die Frage nach dem Grund für diesen Zulauf. Dazu sagt etwa Martin Koster, 30, Lehrer aus St. Gallen: „Mir gefällt die Atmosphäre, das Licht, der ökumenische Geist, die Stille und die Besinnung als Entschleunigung des Alltags. Mich beeindruckt, dass Leute jeden Alters hier gemeinsam feiern. Dass so viele Menschen aus dem gleichen Grund zusammenfinden, ist für mich ein wichtiges Gegengewicht zur Individualisierung.“ Judith Liner, 30, Sachbearbeiterin aus St. Gallen, war schon in Taizé und freut sich, dass ein Stück Taizé in St. Gallen weiterlebt.
Ausstellung über Taizé
Die Nacht der Lichter, das gut einstündige Gebet, besteht vor allem aus Gesängen aus Taizé, Gebeten und Stille. Ein Meer von Kerzen wird die beiden Kirchen in ein warmes Licht tauchen. „Die Feier gibt den jungen Menschen die Möglichkeit, zu sich zu kommen, der Hektik des vorweihnächtlichen Alltags zu entfliehen und über Dinge nachzudenken, die sie beschäftigen“, sagt Linus Brändle, Leiter der ökumenischen Vorbereitungsgruppe und Stellenleiter der Diözesanen Arbeitsstelle für Jugendseelsorge.
Neu findet dieses Jahr im Kreuzgang der Kathedrale eine multimediale Ausstellung statt. Sie gibt Besucherinnen und Besuchern Einblick in die Spiritualität und die Hintergründe von Taizé. „Das Wesentliche des Anderen begreifen“ war eine Grundbotschaft von Frère Roger, dem Gründer der Kommunität im Burgund. Wie das gelingen kann, wird aus Erfahrungsberichten deutlich. „Die Ausstellung zeigt die Entstehung und die Hintergründe der Nacht der Lichter in St. Gallen, sowie den Einfluss der in Taizé gelebten Ökumene auf die heutige Kirche“, erklärt Roger Scherrer, Mitgestalter der Ausstellung und Mitarbeiter der Animationsstelle kirchliche Jugendarbeit Uznach.
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Einkehren nach der Einkehr
Nach dem Gebet besteht – bei Getränken und Snacks – die Möglichkeit der Begegnung auf dem Klosterplatz und im Klostergebäude. Bischof Markus Büchel und Kirchenratspräsident Dölf Weder laden Besucherinnen und Besucher zu Gesprächen in die Bischofswohnung ein.
Einfach feiern
Das adventliche Treffen junger Menschen soll von derselben „Einfachheit und Freude geprägt sein“, wie sie seit vielen Jahren in der Gemeinschaft von Taizé im Burgund gelebt wird und auf junge Erwachsene in der ganzen Welt ausstrahlt, schreiben der Bischof und der Kirchenratspräsident in ihrem Einladungsbrief.
Im Namen der beiden Landeskirchen laden sie zur Nacht der Lichter ein, die am Samstag, 27. November, um 19.45 Uhr im Dom und der St.Laurenzen-Kirche stattfindet. Türöffnung ist um 19 Uhr. Der Chorraum der Kathedrale bleibt bis 23 Uhr für Gebete offen. Die multimediale Ausstellung zur Nacht der Lichter und zu Taizé im Kreuzgang der Kathedrale ist gleichentags bereits ab 10 Uhr geöffnet.
Singfreudige haben zudem die Möglichkeit, die Lieder aus Taizé mehrstimmig einzuüben, welche während des Gebets gesungen werden. Die Anmeldung für diese Ateliers und zusätzliche Informationen finden sich unter www.nachtderlichter.ch.
Die Nacht der Lichter wird vom Bistum St. Gallen und von der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen organisiert. Sie findet jedes zweite Jahr statt.