Nach dem Abschluss des halbjährigen Festprogramms zum Gallusjubiläum 2012 ziehen die Verantwortlichen der Trägerschaft eine durchwegs positive Bilanz. Wie es der Leitfaden des Jubiläums, «Aufbrechen – ausstrahlen – vernetzen», zum Ausdruck brachte, war eine der Leitideen des Gallusjubiläums, die Bevölkerung mit aussergewöhnlichen Angeboten zu vernetzen.
Vernetzung hat funktioniert
Die ehemalige Regierungsrätin Kathrin Hilber, die das Jubiläumsprojekt bis Mitte Jahr leitete, freut sich darüber, wie gut das «Experiment» eines Jubiläums «von unten» funktionierte und dass die vor rund vier Jahren definierten Ziele weitgehend erreicht wurden. Sie ist beeindruckt von der breiten Initiative und dem grossen Engagement, mit der rund 50 verschiedene Projektträger und ihre über 400 Helferinnen und Helfer mehr als 320 Jubiläums-Angebote realisiert haben: «Die Rückmeldungen, die wir während des Festhalbjahres erhalten haben, fast ausschliesslich positiv, teilweise geradezu enthusiastisch.» Besonders erfreulich ist für Kathrin Hilber, dass das Jubiläums-Projekt auch die sechs auftraggebenden Institutionen in verschiedensten Bereichen enger und neu vernetzt hat: «Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Kanton, Kirchen und Tourismus hat hervorragend geklappt, ökonomisch wie ökumenisch. Das ist bei einem so komplexen Projekt mit sechs zum Teil völlig verschiedenen Trägerschaften alles andere als selbstverständlich – schlicht toll!»
Breites Publikumsinteresse
Für Regierungsrat Martin Klöti war beeindruckend, welch breites Medien- und Publikumsinteresse das Jubiläum gefunden hat: «Die 3 Mio. Franken, die für das Jubiläumsjahr zur Verfügung standen, setzten angesichts der Ziele und des langen Zeitraums, der zu bespielen war, keinen luxuriösen Rahmen – insbesondere für die Vermarktung des Jubiläums-Programms. Umso erfreulicher ist das breite Echo, welches das Jubiläum in den Medien und in der Bevölkerung gefunden hat.» Den Grund dafür ortete Klöti einerseits im Thema und in seiner spirituellen und kulturellen Relevanz: «Gallus und sein Erbe bewegten.» Anderseits im Engagement der beteiligten Auftraggeber, in der Unterstützung der Jubiläums-Partner St.Galler Kantonalbank, Brauerei Schützengarten und St.Galler Tagblatt sowie in der aktiven Kommunikation der mit der Umsetzung beauftragten ARGE Gallusjubiläum 2012.
Kostendach wird eingehalten
Auch der St.Galler Stadtpräsident Thomas Scheitlin und René Romanin, Präsident von St.Gallen-Bodensee Tourismus, wiesen auf die breite, auch touristische Ausstrahlung hin, die das Jubiläum für St.Gallen entwickelte. «Das Jubiläum sollte auch nachhaltig sein. Das haben wir mit dem neuen Besucherzentrum zum UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk und der ‚Kunst in der Mülenenschlucht’ erreicht: Sie bringen bleibenden touristischen Mehrwert», hielt René Romanin fest. «Dazu kommen verschiedene neue touristische Erlebnisse wie zum Beispiel neue Themen-Führungen, die zum Jubiläum entwickelt wurden und die ebenfalls weiter im Angebot bleiben.» Gerade die Tatsache, dass viele Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Kanton und darüber hinaus die Hauptstadt neu entdeckten und kennen lernten, freut Thomas Scheitlin. Zugleich wies er auf die konsequente Kostenkontrolle bei der Umsetzung des Jubiläumsprojekts hin: «Die Schlussabrechnung ist zwar selbstverständlich heute, einen Tag nach dem Abschluss, noch ausstehend, dank konsequenter Kostenkontrolle können wir aber jetzt schon festhalten: Das Kostendach, das wir für das Jubiläum gesetzt haben, wird eingehalten.»
Zielsetzungen erreicht
Dass die Zielsetzungen des Jubiläums und der Beteiligten erreicht wurden, belegen auch die positiven Rückmeldungen der Projektbeteiligten und Sponsoren im Rahmen einer Umfrage, welche die ARGE Gallusjubiläum 2012 zur Auswertung durchführte. Neben der Vernetzung, der breiten Ausstrahlung und der Intensivierung der Zusammenarbeit unter den beteiligten Institutionen verwies Hans Wüst, Präsident des Administrationsrates des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen, auf ein weiteres Ziel, welches das Jubiläumsprojekt erreicht hat: «Mit seiner Fülle an Angeboten hat das Jubiläum auch Zielgruppen über historisch und kirchlich interessierte Kreise hinaus angesprochen – und es ist gelungen, die vielschichtige Figur Gallus auch für unsere Zeit zu interpretieren.» Franz Kreissl, Mitglied des Ordinariatsrates des Bistums St.Gallen, und Annina Policante, Mitglied des Kirchenrates der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, strichen schliesslich die unzähligen ökumenischen und kirchlichen Veranstaltungen heraus, die auf der Basis der «Toolbox» des Arbeitskreises Christlicher Kirchen zum Jubiläum entstanden: «Das Jubiläum hat der gelebten Ökumene nicht nur im Kanton St.Gallen, sondern – das wissen wir aufgrund von entsprechenden Anfragen und Rückmeldungen – bis nach Deutschland neue Impulse gegeben.»
Berichte und Bilder zum Jubiläumsprogramm auf http://www.gallusjubilaeum.ch/, http://www.gallustv.ch/wirtschaft-politik/gallustv-ch und www.facebook.com/gallusjubilaeum.
Das Gallusjubiläum 2012 in Zahlen Insgesamt realisierten rund 50 Projektträger mit über 400 Verantwortlichen, Helferinnen und Helfern mehr als 320 Angebote, Veranstaltungen und Projekte. Zu den Auftaktwochen vom 20. April bis 13. Mai folgten Zehntausende den Einladungen in die Kantonshauptstadt: Rund 3‘000 Personen genossen den Auftakt mit Festakt, Fassanstich, Eröffnungen und Gala-Konzerten. Das Kleinkunstfestival «Herein!» mit seinen 70 Veranstaltungen bei über 30 privaten Gastgeberinnen und Gastgebern im St.Galler Klosterviertel zog 1‘600 Gäste an. 1‘200 Interessierte nahmen an über 80 Themen-Führungen in St.Gallen teil. Am Freitag/Samstag, 4./5. Mai feierten am Gallusfest «Aufgetischt!» gemäss Schätzungen der Polizei insgesamt 25'000 bis 30'000 Festbesucherinnen und Festbesucher in den Gassen des Klosterviertels und liessen sich von den 25 Strassenkünstler-Formationen begeistern. Vom Kleinkind über das verliebte Teenagerpärchen bis hin zu den Urgrosseltern: lachende Gesichter, klatschende Hände, fröhliches Singen und Plaudern allenthalben. Rund 2'200 Personen besuchten die dreiwöchige Ausstellung «Galluskloster und Gallusstadt – nebeneinander und miteinander» im Stadthaus der Ortsbürgergemeinde. Die Logiernächte in der Destination St.Gallen-Bodensee nahmen in der Zeit von Januar bis August 2012 unter anderem aufgrund der Jubiläums-Angebote im Vergleich zum Vorjahr um 1.2 Prozent zu. In derselben Zeit verzeichnete St.Gallen-Bodensee Tourismus eine Zunahme von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den Buchungen von Stadtführungen. Die Ausstellung «Gallus – Kunst, Kitsch, Karikatur» zog rund 9'000 Besucherinnen und Besucher an, und die Stiftsbibliothek verzeichnete dank der Jubiläums-Ausstellung «Der heilige Gallus 612|2012. Leben – Legende – Kult» von Januar bis August 2012 einen Besucherzuwachs von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Jubiläums-Projekte stiessen rund um den Kanton auf breites Publikumsinteresse. So besuchten rund 2‘500 Musikbegeisterte die fünf Aufführungen von LIBERA ME in St.Gallen, Widnau, Bütschwil, Schaffhausen und Zürich. Das Oratorium «Der heilige Gallus» von Carl Greith mit Theaterszenen von Robert Schneider genossen rund 1‘100 Besucherinnen und Besucher. 400 Wandervögel erkundeten den Kanton zusammen mit dem Historiker Meinrad Gschwend auf seinen geführten Gallus-Wanderungen, und rund 350 Gäste gingen während des Jubiläums im Kapuzinerkloster Wil «mit Gallus entlang der Klostermauern». Der Kulturverein «Bingo Bangor» nahm in seiner «Identity Box» während 12 Filmtagen an sechs Orten im Kanton 108 Porträts von St.Gallerinnen und St.Gallern sowie Besucherinnen und Besuchern auf – eine Auswahl davon ist auf www.gallustv.ch/ zu sehen –, und das «Theater Konstellationen» ging in St.Gallen, Lichtensteig, Rapperswil, Mels und Buchs sieben Mal mit «Gallus_1400» auf eine akustische Exkursion. Die Halbjahresproduktion des Old style Ale «Gallus 612», das die Brauerei Schützengarten AG speziell zum Jubiläum neu entwickelte, war zwei Wochen nach dem Fassanstich bereits ausverkauft. Zum Jubiläum wurden im ganzen Kanton St.Gallen 40‘000 Festführer, 175‘000 Zeitungsbeilagen und 110‘000 Flyer verteilt. Rund 1'500 Medien-Beiträge in der Schweiz, in Deutschland, Irland und bis nach Spanien berichteten über das Jubiläum und die Vorbereitungen oder wiesen auf Angebote hin – von der Veranstaltungsvorschau über den Hintergrundbericht bis zur umfassenden touristischen Reportage. Auf dem Jubiläums-WebTV www.gallustv.ch/ lebt das Jubiläum in 100 Beiträgen weiter. Von Januar bis September 2012 nutzten 167'000 Besucher/innen die Jubiläums-Plattform www.gallusjubilaeum.ch/ – mit andern Worten: Jede/r dritte St.Galler/in hat die Webplattform einmal aufgerufen. Spitzenmonate waren der April mit 34‘500 Zugriffen, der Mai mit 24‘700 und der September mit 17‘500. Total verzeichnete die Plattform 4.3 Mio. Seitenzugriffe, das sind 25 besuchte Seiten pro User – der Schnitt aller Websites liegt bei ca. sechs «Views» pro User. Spitzenmonate waren der Juni mit 1.1 Mio. Seitenzugriffen, der Mai mit 840‘000 und der Juli mit 660‘000. Von Mai bis Oktober verloste die ARGE Gallusjubiläum 2012 im Rahmen des grossen Jubiläums-Wettbewerbs 612 attraktive Preise. Insgesamt nahmen über 3'500 Personen an den monatlichen Verlosungen von je 102 Preisen teil. Heute nun erfolgte die Ziehung der Hauptpreise – Irland-Ferien für zwei Personen, 1'400 Franken auf einem Konto der St.Galler Kantonalbank und ein Einkaufsgutschein von 500 Franken bei Coop – unter allen Teilnehmenden. Insgesamt standen der ARGE Gallusjubiläum 2012 für die Realisierung des Jubiläums rund 3.25 Mio. Franken zur Verfügung, davon 2.73 Mio. Franken seitens der öffentlichen Auftraggeber. Rund eine halbe Million Franken finanzierten Sponsoren und Inserate-Verkäufe. Ein grosser Teil der Jubiläums-Angebote war nicht vollständig, sondern mit Teilbeiträgen aus dem Projekt-Budget finanziert – der Gesamtumsatz für die Realisierung des Jubiläums ist aufgrund der einzelnen Projektbudgets auf gegen 4.5 Mio. Franken zu schätzen. |