eingefleischt
Es gibt in Theologie und Kirche die Versuchung aus der Grösse Gottes abzuleiten, dass nur Glaubende, die alle Gebote halten und alle Ideale verwirklichen, richtig und wirklich gläubig seien.
Wer so denkt, vergisst Wesentliches:
* Gott ist in Jesus Mensch geworden, damit jede und jeder erfahre, dass Gottes Liebe überall hinein wirken und befreien möchte.
* Jesus hat sich dreckig gemacht, damit ich keine Angst mehr haben muss, mich im Einsatz für Schwache jeder Art dreckig zu machen.
* Er ist der Letzte geworden, damit ich nicht mehr annehmen muss, er würde mich verlassen, wenn ich nicht zu den Ersten zähle.
* Er hat sich der Gewalt gebeugt, damit ich keine Ausrede mehr habe, die Opfer der weltweiten Gewalt nicht mehr als seine Kinder zu sehen und mich nicht – nach meinen Kräften – gegen jede Form der Gewalt zu stellen.
* Er wurde ein eingefleischter Mensch, damit ich auch dann, wenn mich die Kräfte verlassen und ich nicht mehr kann und vor den Menschen nicht mehr zähle, weiss:
Gott ist auf meiner Seite.
Arm und hilflos ward Gott, und die Reichen
gerieten in Furcht.
Seltsamer Widerspruch. Das Schwächste
überwand das Starke. …
In wehrloser Hingabe wurde das All erlöst.
In diesem Sinn: Frohe Weihnachten und mutige Mensch-Werdung – jeden Tag!
Franz Kreissl
Die Bischöfliche Kanzlei ist vom 24. Dezember 12.00 Uhr bis Donnerstag 26. Dezember und vom 31. Dezember 12.00 Uhr bis 1. Januar 2014 geschlossen.
Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.
+Markus Büchel, Ordinariatsrat und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bischöflichen Kanzlei