220 Frauen feierten den Auftakt zu 100 Jahre kath. Frauenbund St.Gallen-Appenzell
Nicht mit Pauken und Trompeten, vielmehr mit Rosen und Prosecco startete der Frauenbund ins Jubiläumsjahr. Feststimmung im Fürstenlandsaal in Gossau, wo eine bunte, engagierte Gemeinschaft von Frauen der Kantone St.Gallen sowie der beiden Appenzell den Startschuss feierte.
„Die Vorfreude war gross – heute nun dürfen wir endlich das erste Stück der Geburtstagstorte anschneiden!“ Präsidentin Gabi Stadler aus Flawil war in Festlaune. Dass die ehemalige Regierungsrätin Kathrin Hilber dem Frauenbund als Jubiläumsgotte zur Seite steht, erfüllte die Verbandsleitung mit grosser Freude. Die Frau in Familie, in Arbeitswelt, in Volkswirtschaft , in Staat und Gesellschaft, aber auch in Politik und in der Kirche – dieses mannigfaltige Spannungsfeld beleuchtete Kathrin Hilber, welche in gekonnter Manier auf die hundertjährige Frauengeschichte zurückblickte. Berherzt und auf Augenhöhe verstand sie es, jede Frau in ihrer persönlichen Situation anzusprechen. „Frauen, es hat sich gelohnt – und es geht weiter!“ Mit diesem initiativen Ausspruch ermunterte sie die Frauen, die Zukunft aktiv mitzugestalten. „Euer Engagement im Frauenbund ist besser als jede Verjüngungskur“, damit schloss sie ihren flammenden Exkurs ‚100 Jahre Frauenbewegung‘.
Von der Stickerin bis zur Familienmanagerin
Vom Traum, einen Beruf zu erlernen bis zum Traumberuf: Kompetent führte Deborah Conversano, Leiterin Kommunikation der PHSG durch die Podiumsrunde. Vier Frauen mit verschiedenen Lebensmustern erzählten aus ihrem Leben. Aber auch von der Kunst, Familie, Beruf und ehrenamtliches Engagement unter einen Hut zu bringen. Frauengeschichten einst und heute: Die Aussagen der 101-jährigen Anna Frischknecht, die eingespielt wurden, mögen für ältere Frauen bekannt, für jüngere eher verblüffend bis gar amüsant gewesen sein. Demgegenüber wünschte sich Franziska Wenk, die junge grüne St.Galler Stadtparlamentarierin, für Familienväter mehr Flexibilität am Arbeitsplatz. „Und dass Väter im Job-Sharing mit ihren Frauen sich auch getrauen, tagsüber mit dem Kinderwagen unterwegs zu sein“, doppelte Sonja Schläpfer, Bildungsverantwortliche beim Frauenbund, nach. Grafologin Heidi Saxer: „Als junge Mutter habe ich mich stets nach aussen orientiert und das ehrenamtliche Engagement in Vereinen als bereichernde Weiterentwicklung empfunden. Zustimmung bei der freischaffenden Journalistin Cecilia Hess: „Meine Vereinstätigkeiten haben mir stets neue Türen geöffnet.“
Festlaune und Aufbruchstimmung
Unisono war Frau sich einig, dass es schön wäre, wenn künftig die geschlechterspezifische Frauenfrage gar nicht erst gestellt werden müsste. Allerdings, so gab Cecilia Hess leicht provokativ und mit einem Augenzwinkern zu bedenken: „Würde der Frauenbund alsdann ja überflüssig werden!“ Mit 27 000 Mitgliedern kann der kath. Frauenbund St.Gallen-Appenzell wahrlich Gutes bewirken und sich Gehör verschaffen. Mit dem ehrenamtlichen Engagement in den örtlichen Frauengemeinschaften legen die Frauen eine wertvolle Basis in der Freiwilligenarbeit. FrauenSpuren gestern-heute-morgen, diese haben sich im Laufe des letzten Jahrhunderts zwar gewandelt – wesentlich haben sie die Gesellschaftsformen stets mitgeprägt.
- 100 Jahre kath. Frauenbund St.Gallen-Appenzell – und es geht weiter:
Samstag, 25. Mai 2013, Jubiläums-Generalversammlung in St.Gallen.
10 Uhr: Festgottesdienst mit Bischof Markus Büchel, anschliessend Apéro riche. 13.30 Uhr: GV in der Tonhalle, umrahmt von einer musikalischen Zeitreise mit dem Musicalstar Monica Quinter.
25. Januar 2013
Kath. Frauenbund St.Gallen-Appenzell
Irene Riget-Rüttimann, Schänis
Pressestelle
Tel. 078 615 33 63 oder irene.riget[at]bluewin.ch