Am Freitag, 24. Februar, ist der traurige Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine, und es ist noch kein Ende des furchtbaren Krieges in Sicht. Gemeinsam beten Gläubige der evangelisch-reformierten und der katholischen Kirche Mittags um fünf nach 12 in der Stadtkirche St. Laurenzen für den Frieden. Abends um 18.15 Uhr predigt der ukrainische Bischof Bohdan Dzyurakh im Gottesdienst in der Kathedrale.
Die halbstündige ökumenische Feier am Mittag wird gestaltet von den evangelisch-reformierten Pfarrpersonen Kathrin Bolt und Uwe Habenicht, von katholischer Seite sind es Seelsorger Matthias Wenk und Dompfarrer Beat Grögli. Bernhard Ruchti, Flügel und Olga Ponomarjowa, Violine, begleiten Wort und Gebet mit ihrer Musik.
Aufgrund eines Treffens mit dem CCEE (Rat der Europäischen Bischofskonferenzen mit Sitz in St.Gallen) ist am Jahrestag des Einmarsches der russischen Armee der ukrainisch-katholische Bischof Bohdan Dzyurakh in St.Gallen. Im Gottesdienst, dem Bischof Markus Büchel vorsteht, wird er in der Kathedrale das Wort an die Gläubigen richten. Bischof Bohdan wurde im Februar 2021 von Papst Franziskus zum Apostolischen Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien ernannt. Er ist zusammengefasst zuständig für die Seelsorge der ukrainisch-katholischen Kirche in verschiedenen Ländern. Diese Kirche ist eine seit 1596 bestehende Teilkirche der römisch-katholischen Kirche, die in der Liturgie und der geistlichen Praxis dem byzantinischen Ritus folgt, bekannt als Ritus der Ostkirchen oder der Orthodoxie.
Rund 4,3 Millionen Gläubige in verschiedenen Ländern gehören der ukrainisch-katholischen Kirche an, sie ist die grösste der mit Rom unierten Ostkirchen. In der Ukraine sind zirka sechs Prozent der Bevölkerung Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft, ihr Hauptsitz befindet sich in der Auferstehungskathedrale Kiew. Den Gottesdienst in der Kathedrale St.Gallen mitfeiern werden ein weiterer griechisch-katholischer Bischof aus der Ukraine, sowie zehn Priester, davon fünf Ukrainer, die in verschiedenen Ländern Europas tätig sind. Sie alle sind in Kontakt mit dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen mit Sitz am St.Galler Gallusplatz.