Das Tandem fährt weiter
Bistumsleitung stellte am Bistumstag ihre Aufgaben vor
MONTLINGEN. Rund 300 Präsidenten und Mitglieder von Kirchenverwaltungsräten begegneten am vergangenen Samstag Bischof Markus Büchel und seinem engsten Mitarbeiter(innen)-Stab. Für die Zusammenarbeit der kirchenrechtlich verfassten hierarchischen Kirche, die vom Bischof geleitet wird, mit den staatskirchenrechtlichen Körperschaften, die nach demokratischen Grundsätzen aufgebaut sind, es sehr wichtig, einander und die je spezifischen Aufgaben zu kennen.
Organisiert wurde der Anlass vom Verband der Katholischen Kirchgemeinden Kanton St. Gallen (VKGSG) und dem Kirchenverwaltungsrat (KVR) Montlingen. Josef Eberhard, Präsident VKGSG begrüsste Bischof Markus Büchel und seine Mitarbeitenden in der Bergli-Turnhalle. „Bischof Markus Büchel ist es ein grosses Anliegen, dass das duale System im Bistum St. Gallen gelebt wird“, betonte er. Alle vier Jahre findet der Bistumstag statt, damit die Neugewählten in den staatskirchenrechtlichen Gremien die Aufgaben des Bistums kennenlernen. Josef Eberhard begrüsste zusätzlich Seelsorgende sowie Mitglieder der Kirchgemeinden beider Appenzell. Anschliessend gaben Daniel Kühnis und Gemeindepräsident Rolf Huber einen Einblick in das kirchliche und politische Leben der Gemeinde mit 8570 Einwohner/-innen, davon 6140 Katholik(inn)en in sechs Dörfern.
Für eine Kirche von heute
„Ich empfinde es als grosse Freude und Ehre, dass sich so viele Menschen für unsere Kirche einsetzen“, sagte Bischof Markus Büchel in seiner Ansprache und mit Blick über die vollbesetzte Halle. „Das gibt mir Mut und ich danke allen für ihr Zeugnis besonderer Art“. Mit einem Gebet, an diesem Tag speziell den Opfern des Terrors in Paris und überall auf der Welt gewidmet, leitete der Bischof über zur Vorstellung seines Mitarbeiterstabs und dessen Aufgaben. „Sie halten dem Bischof den Rücken frei“, sagte Markus Büchel „Und sie bringen Lehre, pastorale Wirklichkeit und die Entwicklungen in unserer Gesellschaft ein, um die Kirche im Bistum St. Gallen über die nächsten Jahrzehnte zu führen“. In den Vorstellungen der einzelnen Ämter und Aufgaben wurde dies deutlich. Regens Guido Scherrer (ab 1. Januar Generalvikar), Pastoralamtsleiter Franz Kreissl mit Mitarbeiter Damian Kaeser, Personalleiter Peter Lampart mit Mitarbeiter Norbert Hochreutener, Kanzler Claudius Luterbacher, Filippo Niederer, Katechese Religionsunterricht sowie Sabine Rüthemann, Kommunikationsbeauftragte, sprachen über Aufgaben und aktuelle Herausforderungen. Grosse Veränderungen gibt es im Bereich Religionsunterricht, aktuell wird auch auf kirchlicher Seite das Konzept für den Lehrplan 21 erarbeitet. Die 142 Pfarreien im Bistum sind in 33 Seelsorgeeinheiten zusammengefasst. Das hat auch auf die Zusammenarbeit der Kirchgemeinden Auswirkung. Und für eine Kirche, in der es immer weniger hauptamtliche Priester und Seelsorgende gibt, müssen neue Wege gefunden werden. „Neuland“ ist ein Projekt des Pastoralamtes, das den Ehrenamtlichen mehr Kompetenzen und Verantwortung zutraut und sie gleichzeitig für ihre Aufgaben schult und befähigt.
Emotionaler Abschied
Nach einer Fragerunde folgte von Hans Wüst, noch bis Ende Jahr Präsident des Administrationsrates, eine emotionale Rede. An seinem Taufort erinnerte sich der Schmerkner an den Bistumstag vor acht Jahren. Damals habe er die Zusammenarbeit von Bischof und Administrationsratspräsident mit der Fahrt auf einem Tandem verglichen. „Je nach Aufgabe sitzt mal der Bischof vorne und steuert, dann wieder der Administrationsratspräsident“. Er fasste damit das Tagesziel in einem Satz zusammen: die jeweiligen Amtsinhaber in der Kirche, ob auf kirchenrechtlicher Seite mit Bischof, Bistum und Seelsorgeeinheiten und die staatskirchenrechtlichen Organe mit Administrationsrat, kath. Kollegium und den Kirchenverwaltungen sollen gut informiert sein über die jeweiligen Aufgaben und Kompetenzen. Hans Wüst freute sich darüber, dass die Zusammenarbeit und der gegenseitige Respekt im Bistum/Kanton St. Gallen sehr gut seien. Er lobte zudem das pastorale Denken des Diözesanbischofs, der Zugang zu allen Menschen finde.
Beim Mittagessen blieb nochmals Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.