Rom, 19.3.13 (Kipa) Papst Franziskus wird nach Einschätzung des Präsidenten der Schweizer Bischofskonferenz deutliche Signale für die Kollegialität von Vatikan und Ortskirchen setzen. "Schon bei seiner ersten Predigt vor den Kardinälen vergangene Woche hat er ein tiefes Zeichen gesetzt, indem er klar gemacht hat, dass das Volk Gottes aus der Einheit von Laien, Priestern, Bischöfen und dem Papst besteht", betonte Bischof Markus Büchel am Dienstag im Vatikan.
Für Franziskus sei es wichtig, dass er seine künftige Aufgabe nur gemeinsam mit den Ortskirchen erfüllen könne. Dabei kann ihm nach Büchels Worten seine Perspektive als Lateinamerikaner helfen. "Er wird wohl die aussereuropäische Kirche genau wahrnehmen", so der Oberhirte von Sankt Gallen bei einem Empfang im Quartier der Schweizergarde nach der feierlichen Messe zum Amtsbeginn des Papstes.
Büchel lobte, dass sich Franziskus bei seiner Predigt auf dem Petersplatz beim Thema Schöpfungsbewahrung direkt an die versammelten Staats- und Regierungschefs gewandt habe. "Er ist sensibel für die Verantwortung der Regierenden. Er weist darauf hin, dass ihre Macht in einer schützenden und dienenden Aufgabe besteht." Mit dem Papstnamen Franziskus verband der Bischof die Hoffnung auf neue spirituelle Impulse wie sie im Mittelalter die Franziskaner gesetzt haben. Franziskus werde sicherlich ein "sehr menschlicher Papst". (kipa/cic/am)
Bild: Markus Büchel, Bischof von St. Gallen und Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, am 19. März 2013 beim Interview im Quartier der Schweizergarde im Vatikan (Bild. Walter Müller, 2013)
Link zur Predigt von Papst Franziskus am Gottesdienst vom 19. März 2013 zu seinem Amtsantritt. (Quelle: www.kath.ch)