«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 9. Juni 2019, Pfingsten, Joh 20,9-23
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Gedanken zum Evangelium
„Wenn Ostern und Pfingsten zusammenfallen“...
Das ist eine Redensart, die sagen will, dass etwas nie geschehen wird!
Der Evangelist Johannes sieht das anders. Für ihn liegen zwischen Ostern und Pfingsten nicht fünfzig Tag, wie es vom Lukasevangelium her bekannt ist. Im seinem Text, den wir an Pfingsten verkündigen, findet alles am gleichen Tag statt: Die Begegnung mit dem Auferstandenen und die Sendung durch Gottes Geist.
Johannes formuliert kurz und präzis: Jesus begegnet den verängstigten Jüngern. Er zeigt seine Wundmale. Er wünscht den Frieden und sendet die Jünger, ausgestattet mit der Geistkraft. Die Geistkraft ermächtigt, die Sünden zu vergeben. Das ist eine überraschende erste Aufgabe des Geistes! Sündenvergebung meint aber Neuanfang. Die Gegenwart soll nicht mehr von der Vergangenheit bestimmt sein, alte Prägungen, und Verstrickungen dürfen wir hinter uns lassen. Der Geist Jesu gibt die Kraft zu einem Neuanfang.
Pfingsten ermächtigt uns, das Neue und die Zukunft in den Blick zu nehmen und uns von dieser Kraft antreiben zu lassen.
Neues Land im Blick.