«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 19. Mai 2019, 5. Sonntag der Osterzeit, Joh 13,31-33a.34-35
Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.
Gedanken zum Evangelium
Lieben, wie Er geliebt hat?! Das ist doch totale Überforderung! Die Geschichte der Kirche spricht Bände davon! – und mein Leben, mein Alltag auch! Soll ich nicht auch besser wie Judas hinausgehen? Ich habe ja eh keine Chance!
Oder doch? „Wie ich euch geliebt habe“ heisst es! Er hat mich so sehr geliebt, dass Er Sein Leben für mich hingab!
Dass ich von Ihm geliebt bin, trotz meines alltäglichen Stolperns und Fallens, das soll mir Kraft geben, mir Ansporn sein, meine Mitmenschen genauso zu lieben.
Ich muss also nicht perfekt sein, keine Superfrau! Ich darf stolpern und fallen – und bin geliebt!
Herr, lass mich staunen und begreifen, dass Du mich liebst – trotzdem liebst!
Lass mich aus der Kraft des Geliebt-seins den Mitmenschen und den Herausforderungen des Lebens begegnen.
Danke.