«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 13. Januar 2019, Taufe des Herrn, Lk 3,15-16.21-22
Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.
Gedanken zum Evangelium
Sicher wurde in vielen Familien in den letzten Wochen die „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens gelesen oder als Film im Heimkino angeschaut. Hauptrolle in dieser Weihnachtsgeschichte ist der verbitterte alte Geizkragen Ebenezer Scrooge, der seinen Mitmenschen das Leben zur Hölle macht. In der Nacht auf den 25. Dezember bekommt er unerwarteten Besuch von einem Geist, der Scrooge mit den Wurzeln seiner Verbitterung konfrontiert. Unter anderem muss er eine Reise in seine Vergangenheit machen, wo er noch einmal erlebt, dass sein eigener Vater ihn nicht lieben konnte, da bei der Geburt des Sohnes Ebenezer die Mutter starb.
Wer nicht geliebt wird, kann nicht lieben. Wer geliebt wird, kann auch andere lieben – und die Welt verändern. Das ist die Botschaft des Festes „Taufe des Herrn“, die Gott an uns alle richtet: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter.“
Sich als unendlich geliebt zu erkennen, ist für viele Menschen echtes Neuland. Nicht nur für Ebenezer Scrooge.