2022 feiert das Bistum St.Gallen sein 175-jähriges Bestehen, die Eröffnung war bereits am Otmarstag mit dem Start zu sechsmonatigen Exerzitien im Alltag. Im Pontifikalamt vom Dienstag begrüsste Bischof Markus Büchel darum speziell Menschen aus verschiedenen Regionen der Schweiz, die sich für diesen längeren geistlichen Weg entschieden haben.
Massgeblich vorbereitet wurden die Grossen Exerzitien im Alltag von Hildegard Aepli, Mitarbeiterin Pastoralamt, und Ruth Rohde Ehrat, Heilpädagogin aus Flawil. Exerzitien sind geistliche Übungen, die den Teilnehmenden jeden Tag unter Anleitung herausfordern sich Zeit zu nehmen für sich selbst und für Gott. In 16 Seelsorgeeinheiten finden zudem die jährlichen Exerzitien im Alltag über drei Wochen statt. Bischof Markus Büchel freute sich darüber, das Jubeljahr mit einem längeren geistlichen Weg zu eröffnen und über die grosse Beteiligung von über 100 Menschen auf diesem Weg, etliche feierten den Gottesdienst mit.
Sporadisch mitreisen
In seiner Predigt zum Otmarstag erzählte der Bischof von einem Treffen mit seinen engsten Mitarbeitenden, an dem unter anderem über ein (Vergleichs-)Bild für die Kirche heute gesprochen wurde. Ein Bild war der öffentliche Verkehr. Viele Menschen sind froh, dass es ihn gibt, nützen jedoch Bus, Bahn oder Tram nur sporadisch und für längere oder auch kürzere Strecken. Kokon war ein weiterer Vergleich. Eine Raupe verpuppt sich, es geschieht eine Verwandlung. Wohin genau ist beim Anblick eines Kokons vielleicht nicht bekannt, vielleicht wird ein schöner Schmetterling ausschlüpfen. Auf jeden Fall gibt es kein Zurück mehr zur Raupe.
Klostergründer Otmar
«In einer herausfordernden Zeit für die Kirche haben wir die Hoffnung, das Vertrauen und das Wissen, dass es in ihrer langen Geschichte stets Veränderungen gab», sagte der Bischof. Das zeige auch die Geschichte des Klostergründers Otmar, der am Grab des heiligen Gallus weitermachte, seine Zeit prägte und schliesslich in St.Gallen ein Kloster von ungeheurer Ausstrahlung gründete, die auch heute noch spürbar ist. Der erste Abt des Klosters betreute zudem selber Arme und Kranke, Otmar gilt als Begründer des ersten Hospitals in seiner Zeit. Mit einem speziellen Segen für die Menschen, die sich auf den Weg der grossen Exerzitien im Alltag machten, wurde der Gottesdienst zum Otmarstag abgeschlossen. Danach gab es Brot und Wein im Dekanatsflügel und die Möglichkeit, am Glücksrad zum Bistumsjubiläum feine Apfelringli aus der Region Linthgebiet zu gewinnen, die im Jubiläumsjahr an vielen Anlässen zu finden sein.
Mehr zum Bistumsjubiläum: https://www.bistum-stgallen.ch/175jahre