«Ich erinnere mich, als Jorge Mario Bergoglio am Abend seiner Wahl zum Papst auf die Loggia trat, im schlichten weissen Talar und einfach ‘Buonasera’ sagte und sich als Bischof von Rom vorstellte; das hat die Menschen berührt. Und dass er sein Pontifikat der Hilfe für die Armen verschrieben hat, bewies er mit seinem Handeln: seine Namenswahl Franziskus, der Umzug von den Papstgemächern des Apostolischen Palastes ins Gästehaus Santa Marta, sein erster Pastoralbesuch 2013 in Lampedusa bei den Flüchtlingen – er ging an die Ränder unserer Gesellschaft, das liess aufhorchen und er setzte damit Zeichen. In der persönlichen Begegnung war Franziskus nahbar, bescheiden, er war aufrichtig interessiert am Gegenüber: ‘Sagt offen, was ihr auf dem Herzen habt’. Und er hörte zu. Versprach Hoffnung. Franziskus holte das Volk Gottes, uns alle, aus dem ‘Réduit’ und stand für den synodalen Weg und das Handeln aus dem Glauben heraus.
Wenn ich heute sagen muss, was ich auf dem Herzen habe: Tiefe Trauer. Trauer über den Verlust eines ganz Grossen, dem die Kleinsten am Wichtigsten waren. Und Dankbarkeit, dass es ihn gab und dass ich ihm begegnen durfte. Er war ein Vorbild. Möge sein Geist für immer unser Handeln prägen. Ein schöner Gedanke, dass er gestern noch mit dem urbi et orbi die Stadt und die Welt segnen durfte».