Ein Besuch des Bischofs schliesst alle vier Jahre die Visitation der Seelsorgeeinheiten durch Generalvikar Guido Scherrer ab. Wesentlich sind Bischof Markus Büchel dabei das Gespräch mit dem Pastoralteam, ein Gottesdienst sowie eine Fragerunde und Begegnung mit den Pfarreiangehörigen beim Apéro. Am vergangenen Freitag war der Pastoralbesuch in Bütschwil in der bischöflichen Agenda.
Eine Pfarreiangehörige brannte besonders die Frage, ob für Josef Manser, der im kommenden Jahr in die Seelsorgeeinheit Gaster wechselt, schon wieder ein Pfarrer in Sicht sei. Dies konnte Markus Büchel nicht mit einem klaren Ja beantworten. Er betonte jedoch, dass das ganze Pastoralteam gemeinsam die Seelsorge gewährleiste und dass es auch in der Pfarrvakanz eine Lösung für priesterliche Dienste gebe. Auf die Frage nach der Kirche in zwanzig Jahren antwortete der Bischof, dass die Personalsituation für alle kirchlichen Aufgaben eine grosse Sorge bleiben werde. «Auch vor zehn Jahren wurde mir die Frage nach der Kirchenzukunft gestellt», sagte der Bischof. «Eines ist sicher: die Kirche ist noch da, in der Schweiz wohl kleiner als heute, aber immer noch mit Ausstrahlung in die Welt, besonders auch im diakonischen (sozialen) Bereich». Weltweit wächst die Zahl der Katholikinnen und Katholiken, in Mitteleuropa wird sie von Jahr zu Jahr kleiner.
Den diakonischen Aspekt hatte Markus Büchel am Martinstag auch in seiner Predigt aufgenommen. Der Soldat Martin hatte gemäss der Legende seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt. «Jeder Mensch ist gleichviel wert, wir sind aufgefordert zu helfen angesichts von Krieg, Hunger und der schwierigen Situation vieler Menschen aufgrund der Klimaveränderung», schlug der Bischof eine Brücke in die heutige Zeit. Er forderte zudem mit Blick auf die Kirche auf, nicht zu verzweifeln, sondern auch im Kleinen Grosses zu tun. Jede Begegnung Mensch zu Mensch sei eine Christusbegegnung, mit den Worten der Bibel ausgedrückt und als Aufforderung an alle Christinnen und Chrsiten: «Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan». Beim Apéro blieb zusätzlich Zeit, Bischof Markus Fragen zu stellen, was ausgiebig getan wurde.