Auch in der Corona-Zeit wurden die synodalen Prozesse in den diözesanen Räten des Bistums St.Gallen über digitale Sitzungen weitergeführt. Die Juni-Tagungen konnten nun erstmals seit November 2019 wieder «Aug in Aug» durchgeführt werden. Es war einerseits ein frohes Wiedersehen, andererseits ein Kennenlernen von neuen Mitgliedern des Priesterrates, Rates der hauptamtlichen Laienseelsorgenden und Seelsorgerat.
Priesterrat und Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgenden trafen sich in Uznach, der Seelsorgerat, der «Rat der kirchlichen Basis», traf sich in Herisau. Im November werden alle drei Räte gemeinsam in Quarten zwei Tage lang weiterarbeiten.
Bischofssynode 2023
Aus verschiedenen Traktanden und vielen Informationen werden hier vor allem die gemeinsamen Themen herausgepickt. Als Vorbereitung auf die von Papst Franziskus angekündigte Bischofssynode 2023 «Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission» werden im Bistum St.Gallen die besehenden synodalen Gefässe für das Thema genützt wie Ratstagungen, Pastoralforum, Pfarreirats-Updates, Versammlungen der Migrationsgemeinden oder Ordensleutetreffen. Allenfalls wird es vorsynodale Versammlungen und Gespräche geben. Es wird eine Umfrage erwartet, die Fragestellungen aus Rom werden voraussichtlich nach den Sommerferien eintreffen, es ist zu erwarten, dass hier noch Übersetzungsbedarf besteht und dafür allenfalls eine Zusammenarbeit mit dem SPI (Schweizerisches Pastoralsoziologisches Institut in St.Gallen) gesucht wird. Entschieden ist aber noch nichts.
AG Aggiornamento
Aus dem Pastoralforum 2018 haben sich unter anderem AG’s Aggiornamento gebildet. «Forum – katholische Kirche im Dialog» wird qualitativ hochstehende Anlässe mit interessanten Diskussionsteilnehmenden organisieren zu den Themen: Krise – der Mensch in der Krise und soziale Ausgrenzung und Arbeit. «Junge Erwachsene» plant eine Umfrage bei den Firmjugendlichen. Meinungen, Anliegen und Wünsche werden mittels drei Fragen eingeholt und aufgearbeitet in Zusammenarbeit mit der Daju (Fachstelle Jugendseelsorge) und der Fachstelle «Junge Erwachsene/Berufungspastoral» gebildet.
AG Laudato si
Der Name dieser Gruppe ist angelehnt an die sehr lesenswerte und bedenkenswerte Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015. Er schreibt darin den ermutigenden Satz: «Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus (unsere Erde, unsere Mitwelt) aufzubauen». Jedoch sind Veränderungen nötig. Die Kirche im Bistum St.Gallen möchte bereits vorhandene gute Projekte sowie Tipps und Kontaktadressen auf einer Website sichtbar machen und so einen Erfahrungsaustausch ermöglichen. Jahresthemen werden zur Vertiefung einzelner Bereiche geplant.
Corona-Erfahrungen
Beide Räte tauschten Erfahrungen in der Corona-Zeit aus. Die Kirche hat seit dem Lockdown 2020 einen deutlichen Digitalisierungsschub gemacht, unter anderem werden viele Gottesdienste online übertragen. Persönliche Kontakte gab es in der Pandemie-Zeit jedoch auch, insbesondere wurde das gute alte Telefon wieder sehr wichtig. Diverse Ratsmitglieder berichteten auch, dass die «Türkontrolle» vor den Kirchen aufgrund der beschränkten Platzzahl zu Begegnungen geführt habe, die ohne Pandemie vielleicht nie stattgefunden hätten. Viel Kreatives ist seit März 2020 entstanden, manches wird sicher über die Zeit der Pandemie hinaus wertvoll bleiben für die Kirche im Bistum St.Gallen. Bischof Markus Büchel dankte allen herzlich, die sich in den diözesanen Räten engagieren, in deren Arbeit werde der synodale Weg sehr deutlich spürbar, den das Bistum St.Gallen seit langem eingeschlagen habe.