In der Begegnung mit der Bistumsleitung am Morgen wurde deutlich, dass sich der aus Deutschland stammende Vertreter des Heiligen Stuhls sehr interessiert für die Situation der Kirche im Bistum St.Gallen. Hier spielt das duale System zwischen kirchlichen und staatskirchenrechtlichen Institutionen bestens, das wurde von Ordinariatsrat wie auch vom Administrationsrat deutlich vermittelt. Die Ordinariatsmitglieder stellten dem Nuntius in einem längeren Gespräch ihre Arbeitsschwerpunkte vor. Er erzählte aus seiner reichen Erfahrung im diplomatischen Dienst, der ihn in den vergangenen Jahrzehnten buchstäblich um die ganze Welt führte. Der Administrationsrat wiederum zeigte dem Nuntius die Gründungsbulle des Bistums. Diese wird bis heute vom Katholischen Konfessionsteil aufbewahrt. Der Nuntius zeigte sich im Rahmen des Gesprächs sehr beeindruckt, dass im Administrationsrat auch die Seelsorge mit einem gleichwertigen Mitglied vertreten ist. Diese Integration in die Exekutive der staatskirchenrechtlichen Seite mache die Kooperation sicher einfacher, so der Nuntius.
Der promovierte Kirchenrechtler war seit 1995 unter anderem in Burundi, Japan, Wien, Tschechien, Neuseeland/Pazifikraum, Guinea, den USA, bei der Europäischen Union in Brüssel, in Mali oder Uruguay tätig. Seit 2021 ist Martin Krebs Nuntius in der Schweiz. Dass er neben Deutsch auch Italienisch und Französisch, ist für seine Tätigkeit in unserem mehrsprachigen Land ein grosser Vorteil. Damit sind seine Sprachkenntnisse jedoch noch nicht vollständig aufgezählt, Englisch, Spanisch und Tschechisch beherrscht er ebenfalls fliessend. Wie es sich für einen Diplomaten gehört, erzählte der Nuntius keine Details seiner aktuellen Aufgaben, respektive die Gespräche, unter anderem mit Bischof Markus Büchel, fanden in vertraulichem Rahmen statt. (Sabine Rüthemann, Bistum St.Gallen/Roger Fuchs, Katholischer Konfessionsteil Kanton St.Gallen)