Physische Treffen von Pfarrei- oder Kirchenverwaltungsräten, von Teams, Vereins- und Verbands-Vorständen oder diversen Vorbereitungsgruppen sind aufgrund der Corona-Verordnungen kaum möglich. Der Bistumsleitung ist es wichtig, dass synodale Strukturen aufrecht erhalten bleiben, darum hat Damian Kaeser-Casutt, Mitarbeiter Pastoralamt, bereits mehrere «Zoom-Kurse» durchgeführt. Bei Interesse sind weitere Kurse möglich.
Auch am Aschermittwoch treffen sich rund 30 Personen am späten Nachmittag online. Zu Beginn gehen keine Türen zu einem Sitzungszimmer auf, dafür erscheint ein Gesicht nach dem anderen auf dem Bildschirm. «Hallo Andrea, Beat, Uschi oder Snjezana», Host und Moderator Damian Kaeser lässt die Teilnehmenden in den Virtuellen Raum eintreten. Man begrüsst sich, winkt am Bildschirm und freut sich über das eine oder andere Wiedersehen. Gemeinsam am Tisch zu sitzen wäre schöner, aber immerhin!
In der Vorstellungsrunde, nicht alle kennen einander, wird es auf den Bildschirmen bunt. Die Teilnehmenden, die meisten von ihnen Freiwillige aus vielen Bereichen, kleben mit farbigen Post-it die Kameras ab. «Alle Frauen bitte die Kamera wieder freigeben», das bunte Bild wird wieder abgelöst von vielen Gesichtern. Die Frauen kleben die Kamera wieder ab, alle Männer werden sichtbar. Das Bild ist ein Stück weit kirchliche Realität: Es sind viel mehr Frauen online als Männer.
Damian Kaeser erklärt zu Beginn der Schulung noch einmal, wie wichtig es ist, dass die synodalen Prozesse im Bistum nicht abreissen, Synodalität gehört zur Kultur der Kirche. «Autorität und Leitung müssen Geschwisterlich ausgeübt werden», betont der Pastoralamtsmitarbeiter. «Das ist eine grosse Herausforderung und gelingt nicht immer, die Verkündigung und Praxis Jesu lassen aber keinen anderen Weg zu».
Nun führt er ein in Zoom, eines der diversen Tools, die virtuelle Treffen ermöglichen und das sogar mit einigen Gestaltungsmöglichkeiten. Wie eröffnet man eine Sitzung? Wie können Gruppen gebildet werden? Wie funktioniert das Teilen von Dokumenten auf dem Bildschirm oder wie können alle gemeinsam Ideen auf ein Whiteboard schreiben? Wie funktioniert die digitale Pinnwand, das Padlet? Es sind unterhaltsame wie lehrreiche zwei Stunden, die Gremien und Gruppen helfen, sich weiterhin zu treffen, wenn auch nur im virtuellen Raum. Es wird geübt, diskutiert, nachgefragt, die Gruppe am Bildschirm ist sehr lebendig und gut gelaunt.
Zum Schluss folgt ein allgemeines Adieu und Winken. Die Hoffnung ist berechtigt, dass Treffen mittelfristig wieder auf persönlichem Weg möglich sind, bis dahin ist der Blick in den Bildschirm eindeutig viel besser als nichts.
Weitere Kurse werden, sofern Interesse besteht, durchgeführt. Kontakt: Damian.Kaeser-Casutt[at]bistum-stgallen.ch.