Am kommenden Samstag, 25. Mai, feiert Sr. Mirjam Huber im Kloster Leiden Christi, Jakobsbad/Gonten, 25 Jahre Frau Mutter. Für sie ist dieses Amt in erster Linie Dienst an der Kapuzinerinnen-Gemeinschaft mit 7 Schwestern im Alter von 32 bis 89 Jahren.
Sr. Mirjam Huber begrüsst herzlich an der Pforte des Kapuzinerinnenklosters in Appenzell Innerrhoden. Obwohl ihr Terminkalender eng getaktet ist, nimmt sie sich Zeit für ein Gespräch mit Rückblick und Ausblick. Die Gebetszeiten bilden den Rahmen im Tagesablauf. Dazwischen sind viele Aufgaben zu erledigen, Sr. Mirjam fasst sie kurz zusammen: «Sich um die Schwestern zu kümmern und die Führung der Mitarbeitenden sind Hauptaufgaben. Auch das kirchliche Leben in unserem Kloster, viel Administration und Korrespondenz oder Gastgeberin sein im Kloster gehören dazu». Bei den diversen Tätigkeiten darf sie sich auf die Mithilfe ihrer Gemeinschaft verlassen. «Wir haben es gut miteinander», betont sie, und das ist im Kloster spürbar.
Frau Mutter Mirjam nimmt sich auch Zeit für die Menschen, die an der Pforte klingeln. Manche deponieren Gebetsanliegen, andere suchen ein seelsorgerliches Gespräch in einer belastenden Situation. Das hat sich in 25 Jahren wenig verändert: Den Menschen ist das kleine, spirituelle Zentrum in Gonten wichtig geblieben. In der Gemeinschaft ist einiges passiert in dieser Zeit. Abläufe wurden angepasst, die Kapuzinerinnen sind heute eine Gemeinschaft mit viel Eigenverantwortung und das ist gut so. «Die Selbständigkeit der Schwestern fördern wir seit langem – sie tragen für ihre Aufgaben mehr Verantwortung», betont Sr. Mirjam Huber. Die Verbundenheit mit der Kirche und mit dem Bistum St.Gallen sei dabei ein unverzichtbarer Rückhalt. «Wenn wir froh sind um einen Rat oder Unterstützung, dann empfinden wir das nicht als Bevormundung, sondern als wertvolles Miteinander», ergänzt die Frau Mutter.
Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die kleine Gemeinschaft im Appenzellerland ein lebendiges, freudiges Zeichen des Christentums bleiben kann. Die Hoffnung auf Zuwachs in der Gemeinschaft bleibt lebendig. «Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder fragen: Sind wir bereit für junge Menschen, die zu uns kommen möchten?». Dreimal durfte in den letzten Jahrzehnten Profess gefeiert werden; Sr. Rita, Sr. Elisabeth und Sr. Chiara sind jüngere Schwestern. Zweimal sind angehende Kapuzinerinnen vor der Beendigung von Postulat oder Noviziat wieder ausgetreten. «Letztlich ist es ein Geschenk, wenn ein junger Mensch eintritt und bei uns bleibt», sagt Sr. Mirjam Huber. Diese Zeit des Prüfens sei aber wichtig und letztlich müsse die Kandidatin glücklich sein auf ihrem Weg, nur so könne das langfristige Leben im Kloster gelingen.
Sr. Mirjam Huber strahlt Zuversicht aus, ihr herzliches Lachen ist immer wieder ansteckend. Sie betont: «Wir leben ein gutes Miteinander, auch mit den Priestern, die mit uns unterwegs sind». Schön ist es zu erfahren, wie sehr die Gemeinschaft Teil der Region ist. Viele Menschen nehmen das Kloster wahr als einen Ort, der Kraft und Zuversicht verströmt, einige helfen immer wieder freiwillig mit bei anstehenden Arbeiten.
Frau Mutter Sr. Mirjam Huber freut sich auf die kleine Feier am Samstag mit den Mitschwestern, mit ihren fünf Geschwistern und ihren Familien, mit Patenkindern und einigen Bekannten. Zum Festgottesdienst mit Generalvikar Guido Scherrer um 10 Uhr sind alle herzlich eingeladen. Bischof Markus Büchel und alle Mitarbeitenden im Bischöflichen Ordinariat gratulieren herzlich zum Jubiläum und wünschen einen frohen Festtag.
Das Kloster Leiden Christi ist auch bekannt für den Klosterladen, der ein breites Sortiment mit hervorragenden Produkten bietet.