«Weiss noch nicht, ob ich da bin», schreibt die Zweitälteste. Und ich, die dritte von vier, überlege lange, bis ich – zugegeben etwas destruktiv – schreibe: «Ich bin dagegen, Muttertag zu feiern.»
Diese spiessige, veraltete Tradition ist mir zuwider. Damit nähren wir das gängige Bild von Müttern, die sich jeden Tag aufopfern für ihre Familien und dabei nie gesehen werden.
Und jetzt, an einem einzigen Tag im Jahr, soll das geändert werden und die Mama darf sich für einmal feiern und bedienen lassen. Nein danke. Da mache ich nicht mit.
«Ich finde Muttertag auch veraltet, aber ist doch egal – Hauptsache wir sehen uns!», schreibt die Älteste, die selbst keine Kinder hat.
Und die Jüngste, die vor wenigen Monaten ein Baby zur Welt gebracht hat, kontert: «Also ich freue mich extrem auf den Muttertag. Ich bin da gar nicht so revolutionär und finde es total angebracht, dass meine Leistung als Mutter gewürdigt wird.»
An dieser Stelle ist unser Austausch für den Muttertag im Moment beendet. Wir vier Schwestern finden keinen Konsens, ob und wie wir Muttertag feiern sollen. Ob es der Tag ist, an dem wir gemeinsam unserer Mutter eine Freude machen, ob wir uns von unseren eigenen Kindern und Männern beschenken und verwöhnen lassen möchten oder diesen kommerziellen und auch sehr traditionellen Feiertag einfach ignorieren oder sogar boykottieren.
Mich persönlich treibt der Muttertag jedes Jahr um.
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Sternenglanz
Sternenglanz ist ein ökumenischer Podcast und Blog und wird präsentiert von den evangelisch-reformierten und römisch-katholischen Kirchen der Kantone SG/AI/AR.