Alle zwei Jahre ist die Nacht der Lichter der ökumenischer Grossanlass im Advent mit über 2000 Teilnehmenden. Die Nacht der Lichter wird vom Bistum St. Gallen und von der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen organisiert. „Hier spüre ich einen Adventszauber, den ich sonst nirgends finde“, sagte ein Jugendlicher, der die letzte Nacht der Lichter besucht hatte. Die besinnliche Stimmung, die vielen Kerzen, die Lieder und die Stille: Damit fasziniert die Feier viele junge Menschen. „Sie tauchen in die grosse Menschenmenge ein und nehmen das für sich heraus, was sie möchten: die einen beim Beten, die anderen in Stille und der besonderen Atmosphäre“, sagt OK-Präsident Linus Brändle, Leiter der Fachstelle Jugendseelsorge Bistum St.Gallen (Daju).
Kathedrale allein zu klein
Die grösste Kirche im Kanton St. Gallen, die Kathedrale, reicht schon länger nicht mehr für alle Teilnehmenden: Auch an der 11. Nacht der Lichter erwarten die Veranstaltenden wieder über 2000 Menschen, die sich von den eingängigen Liedern aus Taizé, der Stille und dem Kerzenmeer in der St.Laurenzenkirche und im Dom berühren lassen. 80 Freiwillige werden im Einsatz sein. David Brunner ist einer von ihnen. Er hat bei der letzten Nacht der Lichter Kerzen verteilt und am Infopoint Fragen beantwortet. „Als Helfer sehe ich die Nacht der Lichter von einer anderen Seite – das ist einmal etwas Anderes, als am Samstag in den Ausgang zu gehen“, sagt der junge Mann.
Schlicht feierlich
Bischof Markus Büchel und Kirchenratspräsident Martin Schmidt laden gemeinsam zum adventlichen Treffen junger Menschen ein, das von derselben „Einfachheit und Freude geprägt sein soll, wie sie seit vielen Jahren in der Gemeinschaft von Taizé im Burgund gelebt wird und auf junge Erwachsene in der ganzen Welt ausstrahlt“. Jede Besucherin, jeder Besucher erhält beim Eintritt in die Kirche ein kleines Kerzenlicht. Dann tauchen die Mitfeiernden ein in den sich wiederholenden Gesang und ins Gebet; dabei wandert das Licht von Kerze zu Kerze – so lange, bis Dom und St.Laurenzenkirche in einem hellen Lichtermeer tausender Kerzen erstrahlen.
Sich begegnen
Viele Jugendliche spazieren zur Einstimmung mit Fackeln von verschiedenen Ausgangsorten rund um die Stadt zum Klosterplatz. Nach dem Gebet besteht bei Getränken und Snacks die Möglichkeit der Begegnung auf dem Klosterplatz und im Klostergebäude. Bischof Markus Büchel und Kirchenratspräsident Martin Schmidt laden Besucherinnen und Besucher zu Gesprächen in die Bischofswohnung ein.