«Armut ist oft verborgen und manchmal verschämt, aber sie ist gegenwärtig», sagte Bischof Markus Büchel am Samstagabend in der Kathedrale St.Gallen. In einem feierlichen Gottesdienst haben die Gläubigen und Verantwortlichen am Wochenende das Jubiläumsjahr zu Ehren der 100-jährigen Tätigkeit der Caritas St.Gallen-Appenzell beendet. Sowohl Dompfarrer Beat Grögli als auch Bischof Markus Büchel würdigten die wichtige Arbeit der gemeinnützigen Organisation. Schöne Musik und Gesänge gehören zu einer Feier dazu. Singbegeisterte aus dem ganzen Bistum, unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Gut und Kimberly Brockman von der Kirchenmusikschule, haben im Rahmen des 16. Bistumssingtages diese Aufgabe übernommen. Sie ernteten grossen Applaus.
Die Gläubigen waren aufgerufen, ihre Gedanken und Wünsche auf Puzzleteilen zu notieren. Diese ergaben schliesslich ein buntes Bild, das zum Nachdenken anregt. Am Jubiläumsanlass zeigte die Caritas erstmals ihren Film zum 100-jährigen Wirken. «Kirche ohne Caritas gibt es nicht», so Markus Büchel im Jubiläumsfilm.
«Ich bin sehr dankbar für die vielen Begegnungen um Jubiläumsjahr», sagte der Caritas-Präsident Lukas Scherer im Anschluss an den Gottesdienst. «Wir feierten nicht nur ein 100-Jahr-Jubiläum, sondern zeigten in diesem Jahr auch, wer wir sind und wofür wir stehen: Wir sind da für die, die sonst niemand sieht, wir öffnen Türen und reichen Hände», so Lukas Scherer. Er betonte, dass trotz der langjährigen Arbeit der Caritas noch immer Einsamkeit, Not und Armut bestehe. «Wir sagen oft, dass die Welt ein besserer Ort sein sollte. Vielleicht ist das wahr. Aber es ändert nichts. Was zählt ist, was wir tun, nicht was wir sagen und, dass wir weitermachen.»