Das Domkapitel berät den amtierenden Bischof und es wählt jeweils auch seinen Nachfolger. Doch wer sind die 13 Persönlichkeiten? Heute lernen wir Guido Scherrer kennen, Domdekan und Generalvikar.
Was waren die wichtigsten Stationen in deinem Leben?
Jugendzeit in Bütschwil, Schönstatt-Jungmänner, Gymnasien Untere Waid und Friedberg, Theologiestudium in Fribourg und Innsbruck, Kaplan in Wil, Pfarrer in Ebnat-Kappel und Neu St. Johann, Ordinariat St. Gallen.
Beschreibe dich in ein paar Sätzen.
Theologe mit besonderer Freude an biblischen und liturgischen Studien, Freude an der Zusammenarbeit mit vielen Menschen und an den unterschiedlichsten Feiern von Leben und Glauben, mit Humor und Witz durch den Alltag, Joggen an der frischen Luft.
Was braucht die Kirche aus deiner Sicht am dringendsten – heute und auch in die Zukunft gedacht?
Menschen mit einem hoffnungsvollen Glauben, die helfend und unterstützend für andere da sind.
Was darf in der Kirche nie verloren gehen?
Der Sinn für Gemeinschaft, zusammengerufen durch das Wort Gottes, vereint durch das Gebet und in Solidarität mit den Menschen und der ganzen Schöpfung.
Du musst das Vertrauen der Menschen in die Kirche wieder aufbauen/stärken: Welche Massnahme triffst du?
Ich will ein Vertreter der Kirche sein, der Freude und Gottvertrauen ausstrahlt und nahe ist, wo Menschen mich brauchen.
Fünf Fähigkeiten, die ein Bischof in der heutigen Zeit mitbringen muss?
Zuhören können, Träume wagen, Freude ausstrahlen, Verlässlichkeit üben, Vergessen können.
Welche Anliegen würdest du mit Papst Franziskus bei einem Abendessen besprechen?
Ich würde ihn fragen, woraus er Kraft schöpft für den alltäglichen Dienst; ob er jemanden hat, den er mit seinem Handy anruft, wenn es zum Davonlaufen ist.
Welche Stelle in der Bibel berührt dich?
Die Erzählung von den Erfahrungen der Emmausjünger.
Was tust du, um einmal Pause von der Kirche zu machen?
Ich gehe mit einem Goldi spazieren oder jogge um die Drei Weieren, schaue einen Krimi oder lese ein Buch.
Was ist das ‘Verrückteste’, das du je getan hast?
1. Akt: Ich ging mit dem Goldi Gassi, ich in Anzug und Krawatte; in der Mitte des Klosterplatzes war es für die Hündin soweit – aber ich hatte kein Plastiksäcklein.
2. Akt: Ich brachte den Hund zurück und holte das Säcklein. Als ich das Häuflein wiederfand, gingen Regierungsräte über den Klosterplatz und ich hörte sie werweissen: 'Ist das nicht der Regens'?
Welcher Mensch hat dich sehr beeinflusst?
Meine Eltern und weitere Persönlichkeiten aus der Kinder- und Jugendzeit.
Welches ist für dich der schönste Ort?
Wo die Sonne golden auf- und untergeht.
Was kann man nicht mit Worten ausdrücken?
Alles, was mir wirklich geheimnisvoll ist.