Die junge Theologin Elena Anita Furrer übernimmt per 1. August die neugeschaffene Arbeitsstelle junge Erwachsene/Berufungspastoral im Bistum St.Gallen. Sie freut sich über die Chance, etwas ganz Neues aufzubauen. Als Hauptzielgruppe ihrer Aufgabe sind junge Menschen von 18 bis 35 Jahren definiert.
Das Büro der 80-Prozent Arbeitsstelle ist in der Daju (Fachstelle Jugendseelsorge) angesiedelt, eine enge Zusammenarbeit ist im Bereich Jugend/junge Menschen ist sinnvoll. «Ich kann profitieren von den Erfahrungen und den Vernetzungen des Teams», sagt Elena Anita Furrer. Die Arbeitsgebiete lassen sich zudem nicht streng abgrenzen, es sind eher fliessende Übergänge. Ein Schwerpunkt der Daju ist die Firmung ab 18, die Arbeitsstelle junge Erwachsene wird sich unter anderem um das «danach» kümmern. Bisher gab es in den meisten Seelsorgeeinheiten nach der Firmung im jungen Erwachsenenalter keine Anschlussangebote mehr, das soll sich ändern. Elena Anita Furrer hat zwei Chefs, einerseits Franz Kreissl, Pastoralamtsleiter Bistum St.Gallen, der auch für die Daju mit Fachstellenleiter Linus Brändle zuständig ist. Andererseits im Bereich Berufungspastoral das Regensteam mit Raffael Rieger und Ingrid Krucker. Sie sind zuständig für die Studierenden des Bistums St.Gallen.
Wegbegleitung anbieten
Junge Menschen für einen kirchlichen Beruf zu gewinnen ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Elena Anita Furrer. «Ich bin überzeugt, dass es Interessierte gibt, die sich bereits in den Seelsorgeeinheiten engagieren und zusätzlich, mit entsprechender Motivation und Information, den Weg in einen kirchlichen Beruf einschlagen könnten. Sie zu begleiten ist eine weitere wesentliche Aufgabe. «Dass ich mit 27 Jahren selber Teil der angesprochenen Altersgruppe bin, ist ein Vorteil», ergänzt Elena Furrer. Sich viel Zeit zu nehmen für die jungen Menschen sieht sie als ein Privileg ihres Auftrages, Seelsorgende in den Pfarreien haben oft nicht genügend freie Kapazitäten. «Doch wenn eine Begleitung nachhaltig sein soll, dann braucht es Zeit und Beziehungsarbeit», betont Elena Anita Furrer. Entscheidungen zu fällen, sich auf eine Ausbildung einlassen, ist für junge Menschen ein schöner wie sehr herausfordernder Schritt, es werden in dieser Phase wichtige Weichen fürs (Berufs-) Leben gestellt.
Gute Erfahrungen gemacht
Für Elena Anita Furrer war während dem Theologie-Studium in Fribourg und Zürich durchaus nicht immer klar, ob ein Beruf in der katholischen Kirche der richtige Weg sei. Anlässlich eines Praktikums in der Seelsorgeeinheit St.Gallen-Zentrum erlebte sie innovative pastorale Projekte und offene Menschen. Mit diesen guten Erfahrungen im «Gepäck» bewarb sie sich auf die neugeschaffene Stelle, zudem wird sie die zweijährige Berufseinführung im Bistum St.Gallen absolvieren. Ein Novum, bisher war diese ausschliesslich für Seelsorgende in den Pfarreien vorgesehen.
Netzwerken
Als Erstes stehen viele Begegnungen auf dem Arbeitsprogramm, unter anderem werden viele Termine in der Agenda stehen, die mit Firmgruppen/Firmbegleitenden zu tun haben. Netzwerkarbeit, das Kennenlernen vieler Menschen im Umfeld der Jugendseelsorge im Bistum ist für den Start sehr wichtig.
In die Ostschweiz gezogen ist Elena Anita Furrer aus partnerschaftlichen Gründen. Sie erlebt die Menschen in ihrer neuen Heimat als sehr freundlich und offen, die Landschaft in den drei Bistumskantonen bringt die gebürtige Aargauerin ins Schwärmen. Beruflich bringt die Theologin schon vielfältige Erfahrungen mit, unter anderem war sie während dem Studium in Fribourg als Medien- und Kommunikationsbeauftragte für das Bischofsvikariat Deutschfreiburg tätig oder als Mitarbeiterin der Interfakultären Bibliothek für Geschichte und Theologie. Elena Anita Furrer ist seit 2019 Mitglied der Schweizer Armee, als Hauptmann der Armeeseelsorge ist sie seit ersten Januar dieses Jahres zuständig für die Rekrutenschule in Chamblon VD. Den Master of Theology absolvierte Elena Anita Furrer mit Spezialisierung Kirchenrecht, zudem belegte sie Vertiefungsstudiengänge in Rechtswissenschaft sowie am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft Islamwissenschaft, ökumenischen und interreligiösen Fragen wird sie in ihre neue Aufgabe integrieren.