«Kirchenglocken verkünden den Abbruch der Kriegshandlungen», begann Bundespräsident Eduard von Steiger damals seine Radioansprache. «Die unsäglichen Leiden der vom Kriege heimgesuchten Völker gehen dem Ende entgegen. Voll Dankbarkeit vereinigen sich unsere Herzen mit allen, die von Druck und Not befreit werden und denen das Licht der Freiheit wieder leuchtet“.
Auch die neun Domglocken (im Bild die Gallusglocke, 1702 gegossen) läuteten damals zum Kriegsende gemeinsam mit allen Kirchenglocken in der Schweiz. Die Erleichterung über das Ende der Kampfhandlungen wurde von der Erkenntnis getrübt, dass mit systematischer Grausamkeit Millionen von Menschen in Konzentrationslagern ermordet wurden und dass unzählige Soldaten ihr Leben auf den Schlachtfeldern sinnlos verloren. Hunderttausende Frauen, Männer und Kinder wurden auf allen Seiten als Zivilisten Opfer des Krieges.
Auch die Schweiz hat sich im 2. Weltkrieg manches zuschulden kommen lassen, Stichworte dazu sind beispielsweise Raubgold, nachrichtenlose Vermögen oder abgewiesene Flüchtlinge.
Der 2. Weltkrieg ist Geschichte, Konflikte und Kriege weltweit sind leider immer noch aktuell. Gegenwärtig spielt sich beispielsweise auf den griechischen Inseln eine Flüchtlingstragödie ab, die durch die Corona weiter verschärft wird. In vielen Ländern des Südens bahnen sich Hungersnöte an aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Auch in der Schweiz geraten Menschen in existenzielle Not.
Wir danken gerade am heutigen Tag, 75 Jahre Kriegsende, für jedes Zeichen der Solidarität in dieser Zeit und weisen auf die Arbeit von Hilfswerken wie beispielsweise Caritas oder Fastenopfer hin. Jede Spende ist willkommen, herzlichen Dank!