Anfang April haben 14 Personen aus den Bereichen Jugendarbeit und Familienpastoral ihre Ausbildung zur Kursleiter:in «Kess erziehen- Abenteuer Pubertät» abgeschlossen. Organisiert wurde die Ausbildung von der Fachstelle Partnerschaft-Ehe-Familie des Bistums St.Gallen (PEF) und der Fachstelle kirchliche Jugendarbeit des Bistums St.Gallen (DAJU). Die Zertifizierung als Kursleiter:in berechtigt nun zur Durchführung des Kess-erziehen-Elternkurses «Abenteuer Pubertät», welcher sich an Erziehende von Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren richtet, sowie zur Durchführung von Einzelveranstaltungen. PEF-Stellenleiterin Madeleine Winterhalter-Häuptle erklärt: «Eltern erfahren Wissenswertes zum Thema Pubertät und erhalten Tipps und Anregungen für den Familienalltag. Mütter und Väter schätzen vor allem auch den Austausch untereinander.» Pubertät sei für Eltern wie für Jugendliche eine Phase des Aufbruchs. «Das ist risikoreich und anstrengend und zugleich gibt es viel Schönes neu zu entdecken.» Im Kurs ist der Name Programm. «Kess erziehen» steht für die vier Grundhaltungen, die die Basis des Elternkurses bilden: kooperativ, ermutigend, sozial, situationsbedingt.
Wertvolle Tipps für den Alltag
Unter der Leitung von Christof Horst, Leiter des Kess-erziehen-Instituts für Personale Pädagogik in Bonn, und Elisabeth Amrhein, Dozentin am Kess-erziehen-Institut, wurden die Teilnehmer:innen in das Kurskonzept eingeführt. Kursteilnehmerin Petra Merz sagt: «Mit dem Kursangebot sehe ich eine wertvolle Chance, an unsere Angebote wie Kirche Kunterbunt und Familiengottesdienste anzuknüpfen und die dabei entstanden Elternkontakte weiter aktiv zu pflegen.» Für Merz ist der Kurs eine Möglichkeit, ihre Fachkompetenzen als Sozialpädagogin einzubringen und mit ihrer jetzigen Tätigkeit im Familienpastoral zu verbinden: «Mit dieser Weiterbildung bin ich gut gerüstet, Eltern in dieser Phase des Elternseins zu unterstützen.»
In der Rolle als Mutter profitieren
Auch bei anderen Teilnehmenden wirkt der Kurs nachhaltig. «Er hilft durch verschiedene Übungen sich in unterschiedlichen Situationen einzufühlen und ermöglicht den Austausch mit anderen Müttern und Vätern», so das Fazit von Sonja Kroiss. Die 50-jährige Theologin arbeitet als Seelsorgerin in der Pfarrei Wil und ist unter anderem auch für den Bereich Familie verantwortlich. Sie nützt die wertvollen Impulse nicht nur für ihre Arbeit: «Natürlich profitiere ich von dem Wissen auch in meiner Rolle als Mutter und versuche, bestimmte Punkt im Alltag umzusetzen.»
Christliche Haltung in der Erziehung wird gefördert
Verena Süess sieht den Kurs ebenfalls als Hilfe bei der Erziehung der eigenen Kinder und in der Arbeit mit Jugendlichen, spricht allerdings auch einen anderen wichtigen Punkt an: die religiöse Bildung. «Allein im Religionsunterricht lernen die Kinder den Glauben nicht. Deshalb brauchen die Eltern mehr Begleitung. Bei «Kess erziehen - Abenteuer Pubertät», geht es zwar nicht direkt um religiöse Erziehung, aber es geht im weitesten Sinne um eine christliche Haltung in der Erziehung.» An der Zertifizierungsfeier würdigte Pastoralamtsleiter Franz Kreissl das Engagement der Kursteilnehmenden im Namen der Bistumsleitung und bedankte sich für den Willen, das Gelernte auch weiterzugeben.
Breites Bildungsangebot
Die PEF bietet kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen ein breites Bildungsangebot an und unterstützt Engagierte in der Paar- und Familienseelsorge. Die Arbeit der PEF umfasst drei Schwerpunkte: erstens Referate und Seminare in den drei Bereichen Partnerschaft, Ehe und Familie, zweitens Fachberatungen und Weiterbildungen, und drittens fördert die PEF die Vernetzung von haupt- und ehrenamtlich Tätigen im Bistum St.Gallen.
Ein erster Elternkurs im Bistum St.Gallen ist bereits geplant. Dieser findet am 30. April, 15. und 27. Mai 2025 in Wil statt. Alle Informationen hier.