Am letzten Januar-Wochenende wird in den Gottesdiensten «Mariä Lichtmess» begangen, eigentlicher Gedenktag ist der 2. Februar, Darstellung des Herrn. Lichtmess ist eines der ältesten Feste der Kirche. Schon im 5. Jahrhundert wurde es in Jerusalem 40 Tage nach Jesu Geburt gefeiert, seit dem 11. Jahrhundert gibt es den Brauch der Kerzensegnung. In den Sonntagsgottesdiensten vom 30./31. Januar wird zudem der Blasiussegen (eigentlicher Feiertag ist der 3. Februar) gespendet, in Zeiten von Corona in etwas anderer Form als gewohnt.
Bis heute werden an Lichtmess mitgebrachte Kerzen der Gläubigen und die liturgischen Kerzen für die Kirche geweiht. Es ist noch nicht lange her, da wurden Christbäume und Weihnachtskrippen erst an Lichtmess wieder abgebaut. Mariä Lichtmess wurde bis 1969 in der katholischen Kirche auch „Mariä Reinigung“ genannt. Dies geht auf das Lukas-Evangelium zurück, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein Reinigungsopfer brachte, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Um das „Lichterfest“ gibt es auch heute noch sehr bekannte Wetter und Bauernregeln, sie künden von der Vorfreude auf den Frühling: «Wenn es an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit».
Vielseitiger Heiliger
Der Heilige Blasisus ist ein beliebter Nothelfer im katholischen Heiligenkalender und wird gerne zum Schutz vor Halskrankheiten angerufen. In Zeiten von Corona wird der Blasisussegen mit genügend Abstand gespendet, die gekreuzten, brennenden Kerzen berühren in diesem Jahr nicht wie üblich den Hals der Gläubigen, der Segnende bleibt auf Distanz. Das wird dem Segen nicht schaden, zumal St.Blasius sowieso als ein Heiliger gilt, der noch viel mehr kann als Halskrankheiten verhindern. Unter anderem hilft er sogar gegen verletzende, unpassende Worte. Das ist in belasteten Corona-Zeiten, in denen mittlerweile bei vielen Menschen die Nerven blank liegen, sicher sehr willkommen. Es wäre besser, dass manch einer oder eine sich an den Heiligen Blasius wenden würde anstatt eine Schimpftirade gegen Bundesbern oder das kantonale Gesundheitsdepartement loszulassen. Blasius hat übrigens noch verschiedene weitere „Schutzaufgaben“, unter anderem gilt er als Patron der Blasmusikanten, der Ärzte, der Tiere oder der wunderschönen kroatischen Stadt Dubrovnik.
Wie ein brutaler Roman
Die Erzählungen über Blasius‘ Leben lesen sich wie ein brutaler, historischer Roman aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. Blasius wurde im Gebiet des heutigen Armenien verfolgt und soll im Jahr 316 nach Folter und Haft enthauptet worden sein. Er war der Legende nach nicht nur Bischof, sondern auch Arzt oder Tierschützer. Als er sich in einer Höhle vor seinen Verfolgern versteckt hielt, soll er sich um wilde Tieren gekümmert haben. Einen Knaben bewahrte er vor dem Erstickungstod an einer Fischgräte, das begründete den ihm zugeschriebenen Schutz vor Halskrankheiten. Und die Kerze, die beim Blasiussegen eine Hauptrolle spielt, soll der Heilige von einer armen Frau geschenkt erhalten haben.
Lobpreis Gottes
Jede Segnung ist eigentlich ein Lobpreis Gottes, Segen bedeutet Schutz, Ermutigung oder Kraft für das Leben. Die Worte eines Segens bewirken etwas, das wir Menschen nicht selbst machen können, gesegnete Menschen erfahren: Es gibt etwas, was über die eigenen Möglichkeiten, die eigenen Anstrengungen, hinausgeht.
Bild: Brunnenfigur St.Blasius/Pixabay.