ST.GALLEN. Priska Filliger Koller verlässt eine spannende, erfüllende Aufgabe in der Daju (Fachstelle kirchliche Jugendarbeit im Bistum St.Gallen) und ein tolles Team, um künftig in der Seelsorgeeinheit St.Gallen-Ost Aufgaben zu übernehmen. «Ich möchte mir noch einmal etwas Neues zumuten, zurück in die Pfarreiseelsorge wechseln», sagt die 53-jährige Theologin. «Das Leben hat immer wieder Neues parat».
In diesen Tagen ist Priska Filliger Koller nach zwölf Jahren dabei, alle Aufgaben für ihre Nachfolgerin Stefania Fenner Rienzo vorzubereiten. Die lange Liste zeigt, wie vielfältig die Aufgabe in der Fachstelle Jugendseelsorge war. Das Coaching und die Begleitung von akj’s (Animationsstelle Kirchliche Jugendarbeit), von Jugendseelsorgenden (Jusesos) sowie die Lehrtätigkeit zum Thema «spirituelle Prozesse gestalten» im Rahmen von ForModula waren Schwerpunkte ihrer Aufgabe. In der Daju sind die Zuständigkeiten nach Dekanaten aufgeteilt, Priska Filliger Koller war für die Jugendarbeit sowie Aufgaben rund um Firmung ab 18 in den Dekanaten Gossau und Sargans zuständig. «Firmung 18+ hat sich im Bistum St.Gallen ist in den letzten Jahren noch einmal deutlich selbstverständlicher geworden, die Arbeit mit den Jungen Menschen professioneller». In der Daju leitete sie das Redaktionsteam für das Firmbulletin, das zweimal im Jahr erscheint.
Teamworkerin
Priska Filliger Koller lobt die Zusammenarbeit mit allen Zuständigen im Bereich Jugendarbeit und Firmung ab 18, sie ist eine überzeugte Teamworkerin. Vieles wurde im Daju-Team, mit den akj’s und gemeinsam mit den Jusesos erarbeitet. Das hatte einige Sitzungen zur Folge, aber auch sinnvolle Ergebnisse für die Weiterentwicklung der Jugendarbeit im Bistum St.Gallen. Anlässe wie die Juseso-Tagungen oder das Diözesanforum kirchliche Jugendarbeit waren wesentliche Daten in der Jahresagenda.
In ihrer Daju-Zeit absolvierte Priska Filliger Koller den Studiengang «spirituelle Theologie im interreligiösen Prozess», aus der Masterarbeit entstand, übersetzt aus der akademischen in alltagstaugliche Sprache, das Buch «geistvoll». Es hilft junge Menschen im Religionsunterricht und in der Jugendarbeit auf der Reise zu einer spirituellen Grundhaltung zu begleiten. «geistvoll» ist ein Werkbuch für zeitgemässe Jugendarbeit mit theoretischen Elementen, praktischen Tipps und Anregungen, die eigene Praxis zu reflektieren. «In diesen Tagen erscheint die zweite, überarbeitete Auflage», freut sich die Seelsorgerin. «Die Aufgabe der Jugendarbeit in mystagogischer Haltung ist auf den Punkt gebracht und reflektiert».
Erfahrungen von früher
Priska Filliger Koller wechselt nun zurück in die Ortsseelsorge, Erfahrungen hat sie bereits aus einer früheren Aufgabe in Rorschach. Liturgie, Beerdigungen, eine Stunde Religionsunterricht und Erwachsenenbildung gehören zu ihren Aufgaben im Osten der Stadt St.Gallen. Ein wichtiger Bereich wird die Arbeit mit betagten Menschen sein, als Seelsorgerin im Bürgerspital wie in der Pfarrei-Seniorenarbeit. Der thematische Schritt von der Jugend zum Alter fällt leicht. Die Degersheimerin hat einen guten Blick auf Seniorinnen und Senioren, auch weil sie regelmässig in ihren Heimatkanton Nidwalden fährt, um ihren Vater zu betreuen.
Unterstützung in Corona-Zeiten
Als Seelsorgerin hat sich Priska Filliger Koller auch in der Daju verstanden. Für Sorgen und Probleme der Mitarbeitenden in der Jugendpastoral hatte sie stets ein offenes Ohr, oft wurden Sitzungen mit einem spirituellen Impuls eingeleitet. Der Abschied von der Daju fällt in das Corona-Jahr 2020. In den vergangenen Monaten fanden viele Treffen digital statt, Anlässe mussten gestrichen werden, so manches war nicht möglich. Das Daju-Team war gefordert, in dieser Situation Unterstützung zu geben. Priska Filliger Koller spürt in Zeiten von Corona deutliche Tendenzen zur Vereinsamung, auch bei Jugendarbeitenden, es war noch wichtiger als in «normalen» Zeiten, da zu sein.
Herzlichen Dank
Es ist bedauerlich, dass der geplante Abschieds-Apéro für Priska Filliger Koller ebenfalls der Pandemie zum Opfer fällt. Doch das Bistums St.Gallen ist klein, ein Trost, denn man begegnet sich immer mal wieder. Bis dahin – herzlichen Dank für alles Priska und bhüet di Gott!
Archivbild BistumSG: Diözesanform Kirchliche Jugendarbeit 2019.