Der Wahlspruch unseres neu erwählten Bischofs Beat Grögli heisst: In concordiam Christi. Ich fragte mich, aus welcher Quelle der Satz wohl stamme. Beat Grögli sagte mir, dass er den Satz selber entwickelt und geschrieben habe. Er erläutert seinen Wahlspruch so: «Gott hat in Jesus Christus gezeigt, wie gross sein Herz für diese Welt ist – für alle Welt und für alle Menschen. Das Herz Jesu steht offen für alle. Deshalb ‘cor’, Herz Christi.» «Concordiam» – Konkordanz – bedeutet das Bemühen, miteinander unterwegs zu sein.
Dieses Programm für die Zukunft unseres Bistums mit dem neuen Bischof passt genau zusammen mit dem Anliegen von Papst Franziskus: den Synodalen Weg. Wir sollen den nächsten Wegabschnitt synodal begehen, so der Auftrag aus der Weltsynode an uns alle. Concordiam – mit dem Herzen von Jesus und synodal – übersetzt: miteinander auf dem Weg sein, das entspricht sich. Papst Franziskus wünschte sich eine neue Haltung des Miteinanders, ein noch grösseres, tieferes aufeinander Hören als Methode.
Ein Gespräch im synodalen Stil fokussiert ganz und gar auf das Zuhören. Das heisst: Es wird auf nichts, was gesagt wird, reagiert, nichts wird kommentiert oder korrigiert. Nachdem in einer Gesprächsrunde, in der eine wichtige Frage im Zentrum steht, alle einen Beitrag geben konnten, folgt eine Stille und das sogenannte «Gespräch im Geist». In dieser kurzen Stille öffnen sich alle dem Geist Gottes und lassen das Gesagte in dieser Offenheit ein, zwei Minuten wirken. Darauf folgt eine zweite Runde des Zuhörens, wieder ohne Reaktion und Diskussion.
Als ich kürzlich in meinem Team im Ordinariat von dieser Zuhörmethode erzählte, meinte ein Mitarbeiter, dass sich diese auch für ein Ehegespräch eigne, das oftmals auch in der Sackgasse lande.
Ein Synodales Gespräch ist eine Methode, in der wir uns in all unserer Verschiedenheit als EINS erleben können, weil jede Stimme Platz hat und das Gespräch im Geist allem Raum gibt.
Hildegard Aepli, Ausschnitt aus der Predigt zum 7. So der Osterzeit 2025