Das Domkapitel des Bistums St. Gallen besteht aus fünf residierenden Domherren, die als Berater und Mitarbeiter des Bischofs am Bischöflichen Ordinariat oder in der Stadt St. Gallen tätig sind, und acht nichtresidierenden Domherren, die als Pfarrer auf dem Land wirken – den Ruralkanonikern. Am 6. November wählten die Domherren den Pfarrer der Seelsorgeeinheit Walensee zum Ruralkanoniker. Nun ist das Gremium mit 13 Mitgliedern wieder vollzählig.
Die Wahl erfolgt jeweils nach genau festgelegten Abläufen. Mitte September 2019 hatte Bischof Markus Büchel eine Fünferliste von Kandidaten zusammengestellt, der Administrationsrat (vergleichbar mit Regierungsrat) der St.Galler Katholikinnen und Katholiken nahm zu dieser Liste Stellung, das Domkapitel nahm dann die Wahl vor und Marjan Marku erklärte Annahme der Wahl. Das Domkapitel ist ein wichtiges Beratungsgremium des jeweiligen Bischofs, seine bekannteste Aufgabe ist jeweils die Wahl des neuen Bischofs.
Erstmals kein Schweizer
Mit Marjan Marku ist zum ersten Mal ein Priester ins Domkapitel gewählt worden, der Erfahrungen in der Anderssprachigen-Seelsorge mitbringt und kein Schweizer Bürger ist. Für Bischof, Domkapitel und Administrationsrat ist dies ein wichtiger und zeitgemässer Schritt, zumal mittlerweile um die 40 Prozent der Katholikinnen und Katholiken in unserem Land Migrationshintergrund haben.
Marjan Marku wurde in Bincë/Kosovo geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Sarajevo/Bosnien und Herzegowina und schloss die Studien in Wien mit dem Magister in Theologie ab. Seine erste seelsorgerliche Aufgabe nahm er von 1988 bis 1993 als Kaplan in Novosellë/Kosovo wahr. Dann war er 16 Jahre lang als Albanerseelsorger in Österreich und in der Schweiz tätig, bis ihn sein Bischof zurück in den Kosovo rief. Von 2009 bis 2012 war er im Kosovo Pfarrer, Präsident einer Berufsschule und Verantwortlicher für Ökumenismus und Dialog im Bistum Prizren-Prishtinë/Kosovo.
Er gehört zum Bistum
Für Marjan Marku war die Zeit in der Schweiz mit sehr positiven Erinnerungen stets präsent. Er war Initiant und Träger die einen einzigen Albanischen Mission in der Schweiz in drei Missionen zu reorganisieren. Er kehrte zurück und ist seit 2012 ist wieder im Bistum St.Gallen tätig, zuerst als Kaplan in der Seelsorgeeinheit Unteres Toggenburg und seit Dezember 2017 als Pfarrer der Seelsorgeeinheit Walensee. Marjan Marku ist inzwischen inkardiniert, das bedeutet kirchenrechtlich, dass er ein Priester des Diözesanklerus des Bistums St.Gallen ist. Bischof Markus Büchel und Domkapitel gratulieren Marjan Marku herzlich und wünschen ihm alles Gute, Freude und Gottes Segen in der neuen, zusätzlichen Aufgabe. (BistumSG/Sabine Rüthemann)
Die Einsetzung von Pfarrer Marjan Marku ins Domkapitel des Bistums St.Gallen wird am Samstag, 18. Januar, 17.30 Uhr, in der Kathedale St.Gallen gefeiert. Alle sind herzlich eingeladen.