«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 7. Juli 2019, 14. Sonntag im Jahreskreis, Lk 10,1-9
Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist gross, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüsst niemanden auf dem Weg! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe!
Gedanken zum Evangelium
Gemeinschaft – Begegnung – Freiheit: Diese Schlagworte würde ich benutzen, wenn ich das heutige Evangelium umschreiben müsste. Gemeinschaft deshalb, weil Jesus die Jünger zu zweit aussendet. Begegnung deshalb, weil er sie losschickt, um auf Menschen zu treffen und ihnen von Jesus zu erzählen. Freiheit deshalb, weil seine Botschaft nicht unter Zwang weitergegeben werden soll, sondern nur dann, wenn sich die Türen der Häuser auftun.
Wenn man so möchte, dann könnte dies immer noch «das» Programm kirchlicher Arbeit sein. Das, was wir in der Kirche tun, sollte in Gemeinschaft passieren. Das, was wir in der Kirche tun, muss auf Begegnung mit den Menschen abzielen. Und alles muss fussen auf dem grossen Wert der Freiheit. Glaube unter Zwang ist kein Glaube. Erst dann, wenn die Menschen von sich aus die Türen ihrer Herzen für Christus auftun.
Gemeinschaft – Begegnung – Freiheit: Jesus beruft zweiundsiebzig Menschen, um das zu tun. Er zeigt damit, dass es viele braucht, um meine Botschaft in die Welt zu tragen. Damals und heute.