«Prozess Neuland» so nennt sich die Entwicklung im Bistum, welche zum Ziel hat, dass Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen ist. Alle auf Augenhöhe, eine lebensbejahende, inklusive Kirche, wo jede Person mit ihren Fähigkeiten und Talenten gefragt ist, welche autobiografische Entwicklung wertschätzt und fördert und die Gewissheit hat, dass die Zusage Gottes allen Menschen gilt. Das ist Neuland!
Jede Woche schreibt eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger zum kommenden Sonntagsevangelium eine biblische Inspiration, in der der Grundgedanke vom Prozess Neuland aufgenommen ist.
Aus dem Evangelium vom 15. Dezember, 3. Adventssonntag, Matthäus 11,2-11
Johannes hörte im Gefängnis von den Taten des Christus’. Da schickte er seine Jünger zu ihm und liess ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoss nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bahnen wird. Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Grösserer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist grösser als er.
Gedanken zum Evangelium
Jesus im Matthäus-Evangelium stellt wieder mal alles auf den Kopf. Er stellt Johannes als den grössten aller Propheten hin. Grösser als Jesaja oder Jeremia, grösser als Elia, König David und all die anderen Propheten. Und auf die damaligen Herrscher und auch auf heutige Zeit umgemünzt deute ich dies: Johannes ist grösser als alle Herrscher, Kaiser und Könige, ja grösser als alle Bischöfe und Päpste, sowie grösser als alle Heiligen. --
Und der „Hammer“ folgt zugleich: Der Kleinste im Himmelreich ist grösser als Johannes! Völlig unerwartet wird einmal mehr deutlich: Wir können das Himmlische und Göttliche wirklich nie begreifen oder fassen. Unser menschlicher Verstand reicht dafür nicht aus. Was wir können ist vertrauen und es Gott überlassen.
Ebenso wichtig die Beantwortung der Frage: Wer kommt schlussendlich in dieses Himmelreich!!? Auch da eine ganz klare Ansage: Wir dürfen es getrost Gott überlassen. Wir müssen und sollen nicht über andere oder uns selber urteilen. Gott weiss, was gut ist, das genügt! Gott sei Dank.