Über 44'000 Flüchtende sind seit 1993 an den Aussengrenzen Europas gestorben. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder, Babys.
Mit national rund 130 beteiligten Organisationen der Aktion «Beim Namen nennen» prangern die Organisatoren die Tatenlosigkeit Europas und der Schweiz an. Sie bezeichnen es als Skandal, dass die Europäische Union, die europäischen Nationen und die Schweiz beinahe tatenlos zuschauen, wie Tausende Flüchtlinge grundlos sterben und Hundertausende unter erbärmlichen Umständen in unzähligen Camps an den europäischen Aussengrenzen leben. Sie sehen die zivilisatorischen Errungenschaften Europas in Gefahr.
„Beim Namen nennen“ in St.Gallen
Mit einer ökumenischen Aktion setzen die lokalen Organisationen und Kirchgemeinden in St.Gallen in Trauer und Protest zum internationalen Flüchtlingstag 2021 ein Zeichen gegen diese unglaubliche Menge von vermeidbarem Verlust am Menschenleben: In der Kirche St.Laurenzen werden vom 5. bis 6. Juni während 24 Stunden die Namen der Verstorbenen gelesen und die Umstände ihres Todes benannt. Zusätzlich schreiben Freiwillige die Namen der einzelnen Verstorbenen auf kleine Stoffstreifen und befestigen sie an der Aussenfassade der Kirche St. Laurenzen. So wird das Kirchengebäude in ein riesiges Mahnmal mitten in der Stadt verwandelt. Mehr darüber auf: www.kathsg.ch/beimnamennennen
Die Flüchtlingstagaktion wird mit einer schweizweiten Postkartenkampagne und dem Theater «Mittelmeer Monologe» am Freitag, 18. Juni 2021, 19.30 Uhr in der Grabenhalle St.Gallen ergänzt.
Die Aktionen finden in den Städten Bern, Zürich, Basel, Luzern, Genf, Lausanne, Neuenburg und Chur statt.
Weitere Informationen
Chika Uzor, Cityseelsorge, Ressort Flüchtlings- und Migrantenseelsorge, chika.uzor@kathsg.ch