Am Samstag, 25. Juni, weiht Bischof Markus Büchel Br. Kletus Hutter (rechts im Bild), Kapuziner, und Ivan Šarić, Seelsorger in Berufseinführung, zu Diakonen. Das Sakrament ist eine Stufe auf dem Weg zur Priesterweihe. Alle sind herzlich zum Mitfeiern eingeladen, der Gottesdienst in der Pfarrkirche Abtwil beginnt um 10 Uhr.
Der Kapuziner Br. Kletus Hutter (1971) ist im Bistum St.Gallen vielen bekannt. Er wuchs in Kriessern auf, nach einer Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung als kaufmännischer Angestellter wechselte er in den kirchlichen Dienst und liess sich in Luzern zum Religionspädagogen ausbilden. Erste Pfarreierfahrungen machte Kletus Hutter in Bütschwil als Katechet und Jugendseelsorger. Nach dem Theologiestudium über den Dritten Bildungsweg war der Rheintaler als Pastoralassistent in Sargans-Vilters-Wangs tätig. Nach 13 Jahren im kirchlichen Dienst zog es Kletus Hutter zu den Kapuzinern, zunächst als Buder auf Zeit im Kloster Rapperswil. Dort reifte der Entschluss, in den Orden einzutreten, es folgten Klostererfahrungen in Brig, Salzburg und Luzern. Seit 2020 lebt und engagiert sich Br. Kletus wieder im «Kloster zum Mitleben» in Rapperswil. «Für mich verändert sich im Alltag als künftiger Diakon nicht viel», sagt er. Diakonisches Handeln sei von der franziskanischen Spiritualität nicht zu trennen. Br. Kletus möchte den Weg zum Priesterbruder gehen, doch auch dann, so betont er, werde der Blick auf soziale Brennpunkte und Nöte wichtig bleiben. Alles andere hat für Br. Kletus wenig mit dem Geist eines Franz von Assisi zu tun, der für den Kapuziner eine Inspiration ist, wie erfülltes Leben gelingen kann.
Auch Ivan Šarić (31), aktuell Seelsorger in Berufseinführung Seelsorgeeinheit St. Gallen West-Gaiserwald, ist ein «kirchlicher Quereinsteiger». Sein ursprünglicher Beruf ist Polymechaniker. Geboren und aufgewachsen ist Ivan Šarić in einer religiösen Familie in Wil, seine Eltern stammen aus Kroatien. Schon mit 20 Jahren dachte er darüber nach, Priester zu werden. Der Dienst in der päpstlichen Schweizergarde in Rom von 2012 bis 2015 liess den Entschluss zum Priesterdienst weiter reifen und er erhielt auch viel Zuspruch von seinen Dienstkollegen. Zu dienen in der Garde fiel ihm nicht schwer, im Gegenteil, er spürte, dass Dienst zu tun und für andere Menschen da zu sein ihm liegt. Er entschloss sich, Theologie zu studieren mit Ziel der Priesterweihe. Ivan Šarić verschweigt in einem Pfarreieforum-Beitrag nicht, dass er auf diesem Weg auch einmal sehr ins Zweifeln kam, als er während seiner Studienjahre in Lantershofen «hin und weg» war wegen einer Frau, in die er sich heftig verliebte. Schliesslich blieb er doch auf dem eingeschlagenen Weg, das Zölibat hielt und hält ihn nicht von seiner Berufung ab. Ivan Šarić ist gut vernetzt in seinem kroatischen wie im schweizerischen Umfeld, Einsamkeit ist für ihn kein Thema. Gleichzeitig hat er den Kopf frei, um sich auf seine Aufgaben einzulassen. Er freut sich auf die Diakonenweihe und auch auf den nächsten Schritt, die Priesterweihe. Dienen, für andere da zu sein, sieht er als seine Aufgabe. «Zudem mag ich die Verbindung zwischen Himmel und Erde, die diese Aufgabe mit sich bringt», sagt Ivan Šarić.
Die Diakonenweihe der beiden Kandidaten wird voraussichtlich ein grosses, frohes Fest mit besonders vielen Gästen werden, kroatischen Mitchristinnen und Mitchristen, Mitglieder der Kapuzinergemeinschaften in der Schweiz und natürlich allen Mitfeiernden aus dem aktuellen Arbeitsumfeld von Ivan Šarić, der Kirche im Lebensraum St.Gallen. Viele haben die Weihekandidaten auf ihrem Weg begleitet und unterstützt. (BistumSG/Sabine Rüthemann)