«Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus (die Erde und alle die auf ihr leben) aufzubauen», schreibt Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika Laudato si (2015). Eine gleichnamige Projektgruppe im Bistum St.Gallen ist damit beauftragt, Kirche und Umwelt in den kommenden Jahren zu thematisieren, bereits bestehende Projekte bekannt zu machen und das Engagement im ökologischen Bereich zu fördern.
Am Pastoralforum 2019, der gemeinsamen Tagung der Bistums-Räte Seelsorgerat, Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgenden und Priesterrat zusammen mit der Bistumsleitung wurde das Thema Ökologie und Kirche für die nächsten Jahre hoch gewichtet und der Auftrag erteilt, eine interdisziplinäre Projektgruppe «Laudato si» zusammenzustellen. Unter der Leitung von Christiane Schubert, Pastoralamt, arbeiten Seelsorgende, Mitglieder von Kirchenverwaltungsräten, aus dem Kirchgemeindeverband, dem Administrationsrat und dem Ordinariat zusammen. Dies ermöglicht es, eine Vielzahl von Themen aufzunehmen, von Aussenanlagen über Heizung, Spiritualität bis Putzmittel oder vegetarische Küche.
Schon viel da
«Ökologie und Kirche ist nichts Neues, es sind schon viele gute Initiativen da», betont Christiane Schubert. Die Gruppe möchte ökologische Themen in der Kirche nicht mit Drohfinger und apokalyptischen Botschaften aufnehmen, sondern Freude, ja sogar Lust an ökologischen Themen wecken. Eine erste Aufgabe war deshalb, die vielen bereits bestehenden, guten Projekte zusammen mit Kontaktadressen für Rückfragen sichtbar zu machen. Das motiviert. Medium dafür ist die Website www.bistumsg-umwelt.ch die kürzlich online gegangen ist.
Jahresthema 2022
Eine zweite Aufgabe, die sich die Gruppe vorgenommen hat, sind Themenjahre mit Aktionen und Bildungsangeboten. Blühende Gärten heisst das Motto 2022, Biodiversität rund um Kirchen und Pfarreizentren oder einheimischer Blumenschmuck für Kirchen und Pfarreizentren sind wesentliche Themen. Hanspeter Schumacher, ehemaliger Leiter des Botanischen Gartens in St.Gallen, wird in den Klöstern Altstätten und Wurmsbach, auf dem Ostfriedhof St.Gallen, in Berschis und im Garten der Probstei Alt St. Johann unterhaltsame wie informative Führungen durch Perlen der Biodiversität anbieten. Das Programm ist auf der Website ersichtlich.
Sich inspirieren lassen
Die Laudato si-Gruppe engagiert sich zusammenfassend dafür, dass immer mehr kirchliche Akteure mitmachen und sich dabei inspirieren lassen von dem, was bereits an wertvollen Projekten da ist. «Gemeinsam möchten wir uns im Bistum St.Gallen inspirieren und anspornen lassen, noch mehr zu tun für den Klimaschutz, die Biodiversität oder gegen Foodwaste», sagt Projektgruppenleiterin Christiane Schubert. Umweltschutz ist notwendig, im wahrsten Sinne des Wortes. «Und er hat viel mit unserem Glauben zu tun: Als Christinnen und Christen stecken wir angesichts der globalen Krise nicht den Kopf in den Sand und verzweifeln. Sondern wir ziehen aus unserem Glauben an Gott die Kraft und den Auftrag, uns jeden Tag einzusetzen für eine gesündere Erde und für mehr Gerechtigkeit unter den Menschen», ergänzt die Theologin.
Mitmachen und zusätzliche Infos: www.bistumsg-umwelt.ch