An die 800 Gläubige versammelten sich am Gallustag, Diestag, 16. Oktober, zum Festtag des Patrons von Bistum, Kanton und Stadt in der Kathedrale. Den benediktinische Erbe des einstigen Klosters St.Gallen unterstrich die diesjährige Einladung an Abt Christian Meyer, der die Festpredigt in den Dreiklang von Glaube, Hoffnung und lebendige Kirche stellte.Wie gewohnt war der Einzug feierlich, die alten Messgewänder kamen zum Einsatz, Trachtenleute aus dem ganzen Bistum zogen mit Bischof Markus Büchel, dem Abt, dem Domkapitel, Ministranten und vier Schweizergardisten ein. Domkapellmeister Andreas Gut, Domchor und Instrumentalisten gestalteten den feierlichen Gottesdienst mit, der von Radio Maria übertragen wurde.
Bärenkräfte
Festprediger Abt Christian Meyer blieb nicht am Ambo stehen, sondern nahm das Mikrofon mit und bewegte sich frei auf den Altarstufen, was eine wohltuende Nähe zu den Mitfeiernden bewirkte. Er begann seine Predigt mit dem Gallusbär, der in allen Darstellungen mehr ein kleiner «Schmusebär» ist und weniger ein furchteinflössendes Raubtier. Abt Christian machte sich zu dessen Bedeutung einige Gedanken. «Die Zähmung des Bären kann bedeuten, dass Gallus seine Berufung gefunden und mit der Kraft und dem Mut des Bären gelebt hat», sagte er unter anderem. Gallus gebe uns heutigen Menschen etwas mit, nämlich die Berufung und den Mut, den eigenen Glauben zu leben und davon Zeugnis zu geben.
Zeugnis geben
Abt Christian nahm den Dreiklang des Tagesgebetes auf: den Glauben und die Hoffnung auf Auferstehung auch im eigenen Leben immer tiefer zu erfassen. Der Abt betonte, dass es dafür die Hausgemeinschaft der Kirche brauche. «Nehmen wir diesen Dreiklang mit auf den Weg, auch wenn wir ihn nicht kennen», ermutigte der Abt die Mitfeiernden. «Leben wir unser Leben in christlicher Hoffnung, feiern wir das Leben und geben wir Zeugnis von der Hoffnung». Er forderte die Anwesenden auf, speziell am Gallustag auch auf die Glaubensgemeinschaft und die Begleitung des heiligen Gallus zu vertrauen. Der anschliessenden Eucharistiefeier stand Bischof Markus Büchel vor, begleitet von diversen Konzelebranten. Die Feierlichkeiten zum Gallustag hatten bereits am Morgen mit der Galluswein-Segnung begonnen und wurden mit der Pontifikalvesper zum Gallustag abgeschlossen.
(BistumSG/sar.)